Rees Autogeschichte(n) an der Promenade

Rees · Über 100 alte Autos gab es gestern in Rees zu bestaunen. Zum dritten Oldtimertreff rollten aber nicht nur Fahrzeuge auf die Rheinpromenade. Auch alte Motoren wurden gezeigt – von Bastlern, die von ihrer Leidenschaft erzählten.

 Betagte Landmaschinen gehören zu den Klassikern beim Oldtimertreffen. Die Besucher bewunderten hier die historischen Fahrzeuge, dort die Technik alter Motoren. Von den Sammlern ließen sie sich erzählen, was den Reiz daran ausmacht, so ein Stück wieder zum Laufen zu bekommen.

Betagte Landmaschinen gehören zu den Klassikern beim Oldtimertreffen. Die Besucher bewunderten hier die historischen Fahrzeuge, dort die Technik alter Motoren. Von den Sammlern ließen sie sich erzählen, was den Reiz daran ausmacht, so ein Stück wieder zum Laufen zu bekommen.

Foto: klaus-Dieter STade

Über 100 alte Autos gab es gestern in Rees zu bestaunen. Zum dritten Oldtimertreff rollten aber nicht nur Fahrzeuge auf die Rheinpromenade. Auch alte Motoren wurden gezeigt — von Bastlern, die von ihrer Leidenschaft erzählten.

Da kamen schon einige Jahre zusammen: Beim dritten Oldtimertreff an der Reeser Rheinpromenade reihten sich die unterschiedlichsten Fahrzeuge aus einem ganzen Jahrhundert aneinander. Aber nicht nur Traktoren, VW Käfer, Unimogs oder Cadillacs gehörten zum Repertoire der Veranstaltung, sondern auch alte Motoren wie ein Lister Junior B aus dem Jahr 1926 oder ein Amanco Hired Man, Baujahr 1915, waren dabei.

Wie unerwartet Bastler und Tüftler von der Herausforderung eingefangen werden, solche historischen Motoren wieder flott zu bekommen, davon konnten zum Beispiel Manfred Fischer und sein Sohn Marvin erzählen. Die beiden waren aus Xanten angereist. Sie hatten vor zehn Jahren angefangen, alte Motoren zu restaurieren. "Das hat mit einem total dummen Zufall begonnen", erzählte Manfred Fischer.

Damals besuchte die Familie öfters Trödelmärkte. Irgendwann kam der 12-Jährige zu seinem Vater und erzählte, dass er einen Motor für 20 Euro gekauft habe. Noch am gleichen Tag zerlegten die beiden die Maschine und setzten sie wieder instand: "Abends um 22 Uhr hatten wir das Ding wieder am Laufen."

Von da an waren sie von dem Hobby infiziert. Inzwischen besitzen sie 20 Motoren, derzeit restaurieren sie eine alte amerikanische Feuerwehrpumpe. Mitte September soll sie fertig sein. "Das größte Problem", sagte Fischer, "sind die Ersatzteile." Denn die müssen aufwändig besorgt werden — teilweise aus allen Teilen der Erde.

In den letzten zehn Jahren haben sie sich dafür einen Bekanntenkreis aus England, Frankreich, Belgien und den USA zugelegt, die das gleiche Hobby verfolgen. Doch auch dann müssen sie oft auf die richtigen Ersatzteile warten — teilweise bis zu einem Jahr. Großes Fachwissen hatten Vater und Sohn am Anfang noch nicht. Manfred Fischer arbeitete in der Elektrotechnik. Er meint: "Da wächst man mit der Zeit rein und bekommt ein Gefühl für die Motoren. Inzwischen können wir hören, wie die richtig zu laufen haben." Sein Sohn ist jetzt 22 Jahre alt. Als Baumaschinenmechaniker hat er sein Hobby zum Beruf gemacht.

Ein paar Meter weiter stand an der Promenade ein alter Unimog 411 von 1956. Der hatte es August Niehaus aus Isselburg angetan. Gerne würde der 86-Jährige ihn kaufen, verriet er. "Ich habe selbst einige Landmaschinen restauriert." Und bei diesem hier sage ihm der gute Zustand zu.

Niehaus kommt selbst aus der Landwirtschaft. Angefangen hatte alles mit einem Porschetraktor, und bis heute ist die Leidenschaft für Oldtimer weiterhin ungebrochen.

Viele Oldtimer-Freunde kamen aus der näheren Umgebung — Appeldorn, Rees oder Isselburg. Am Ende des Treffs fuhren die über 100 Fahrzeuge gemeinsam durch den historischen Stadtkern. 2007 und 2010 waren die letzten Oldtimertreffen an der Reeser Rheinpromenade.

(en)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort