Emmerich Ärger über Fußgängerampel auf der B 8

Emmerich · Kurz vor der Baustelle auf der B 8 in Praest steht eine Fußgängerampel. Die zeigt Rot und Grün für nicht vorhandene Passanten, beklagen Autofahrer. Falsch, sagt Straßen NRW: Die Ampel werde nach Bedarf geschaltet und sei wichtig.

 Eine kürzlich installierte Ampel sorgt etwa 500 Meter von der eigentlichen Baustelle entfernt bei Autofahrern auf der B 8 für Irritationen. Wie unser Foto zeigt, steht sie auf Rot. Fußgänger sind jedoch weit und breit nicht zu sehen.

Eine kürzlich installierte Ampel sorgt etwa 500 Meter von der eigentlichen Baustelle entfernt bei Autofahrern auf der B 8 für Irritationen. Wie unser Foto zeigt, steht sie auf Rot. Fußgänger sind jedoch weit und breit nicht zu sehen.

Foto: Mvo

Wer auf der Bundestraße 8 zwischen Rees und Emmerich unterwegs ist, bekommt es in Praest mit der Baustelle zu tun. Wahrscheinlich wartet er dann erst vor einer einsamen Fußgängerampel und ein paar hundert Meter weiter vor der eigentlichen Baustellenampel —oder umgekehrt, je nachdem, aus welcher Richtung er kommt.

Autofahrer erleben skurrile Situationen. Da stehe man reichlich überflüssig vorm Fußgängerüberweg und betrachte den wartenden Gegenverkehr, während tatsächlich weit und breit weder Fußgänger noch Radler zu sehen seien, beschreiben Zeugen.

Wenn es nach dem Landesbetrieb für Straßenbau, "Straßen NRW", geht, kann das eigentlich gar nicht sein. Die Ampel werde nämlich nach Bedarf geschaltet, also auf Tastendruck der Fußgänger und Radler, nicht etwa automatisch, versichert Sprecher Wilhelm Kuypers. Autofahrer stünden demnach niemals sinnloserweise in der Gegend herum.

Die Verkehrsregelung sei nun mal wichtig für die Sicherheit. "Wir stellen so eine Ampel ja nicht auf, weil wir Spaß daran haben", sagt er. "Wir wollen, dass Fußgänger und Radfahrer die Straße sicher überqueren können." Und selbst wenn der rollende Verkehr auf der B 8 dadurch beeinträchtigt werde: "Dann müssen die Autofahrer das in Kauf nehmen." Straßen NRW glaubt außerdem auch nicht, dass die Konstellation der Ampeln die Situation unzumutbar verschärft. Zumindest nach Auskunft der Bauaufsicht vor Ort verursachen die Anlagen "keine Schwierigkeiten".

Der unglückliche Standort der Fußgängerampel habe mit dem Baufortschritt zu tun. Dieser kommt langsamer voran als gedacht: "Das zweite Baufeld werden wir in diesem Jahr nicht mehr in Angriff nehmen", so Kuypers.

Eigentlich wird die Straße nämlich Abschnitt für Abschnitt erneuert, immer sowohl die Fahrbahn als auch der Radweg. Die ersten beiden dieser Baufelder sollten laut ursprünglichen Zeitplan noch in diesem Jahr über die Bühne gehen.

Angesichts der Verzögerungen hat man, um den Gang der Dinge zu beschleunigen, nun die Radweg-Sanierung des noch ausstehenden zweiten Baufelds vorgezogen. Die Folge: Radler haben auf gleich zwei Straßenabschnitten keinen Platz mehr. Irgendwo müssen sie aber über die Straße.

"Deswegen steht die Ampel jetzt verhältnismäßig nah an der Baustellenampel", erläuterteWilhelm Kuypers: "Der Radverkehr und Fußgänger werden bis zu dieser Stelle umgeleitet." Das sei ein "Zwangspunkt".

(RP)
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