Schwacher OSC enttäuscht seine Fans

Die Serie der Missgeschicke begann für den OSC Rheinhausen schon auf der Hinfahrt. Im vom örtlichen Eishockey-Club ausgeborgten Luxusbus wollte der Handball-Regionalligist prunkvoll zum Abstiegskandidaten Borussia Mönchengladbach anreisen, blieb aber im wahrsten Sinne des Wortes beinahe hängen. Die Eisenbahnlinie in der Mönchengladbacher Innenstadt wird auf derart „kurzen Stelzen“ geführt, dass sich die Unterführungen im City-Bereich als zu flach herausstellten. Ein beträchtlicher Umweg war die Folge, über die die Akteure auf dem Hinweg noch lachen konnten.

Unerfreulicher wurde es da schon im Verlauf des Spiels, aus dem der OSC am Ende mit einem 25:25 (10:12)-Unentschieden nur einen Punkt mitnahm – zu wenig, um endlich Sicherheit im Kampf um den Klassenerhalt vermelden zu können und ein weiterer Schritt zur Gewissheit, dass die Sorgenfalten wohl bis in die letzten Wochen der Spielzeit halten werden, da die Konkurrenz aus Longerich, Opladen und Gladbeck mit Siegen wieder näher an die Duisburger herangerückt ist.

Was die Olympischen in der ersten Halbzeit ablieferten, war unter dem Oberbegriff Katastrophe treffend beschrieben. Ein Totalausfall auf allen Rückraumpositionen bedeutete eine indiskutable Offensivausbeute, vor allem von den Halbpositionen verteilten Andreas Reimers und Jens Schnaithmann die Bälle in alle Himmelsrichtungen, ohne dabei Gefahr auf das gegnerische Tor auszustrahlen. Ganze zehn Treffer in dreißig überaus schwachen Minuten enttäuschten vor allem auch den treuen Anhang von 150 OSC-Fans, die ihrer Mannschaft bei insgesamt 200 Zusehern eine wahre Heimkulisse bescherten. Unmerklich, aber am Zahlenwerk belegbar steigerte sich die Mannschaft nach dem Seitenwechsel, und glich das Ergebnis mit der Zeit mehr und mehr aus. Als dann in der Schlussphase die Kräfte der Borussen nachließen, schien sich tatsächlich noch alles zum Guten zu wenden und der OSC führte dreißig Sekunden vor dem Ende (!) sogar mit zwei Toren Vorsprung. Das mehr als unglückliche Auftreten der Gäste hielt jedoch bis zum Ende an. Dem bis dahin positiv heraus stechenden Björn Benner fällt der Ball auf den Fuß – Gegenstoß – Tor. Anstatt den Ball zehn Sekunden bis zum Schlusspfiff in eigenen Reihen zu halten, versucht Tim Gentges ein Kunststück – Gegenstoß – Tor– Ausgleich.

OSC-Tore: Benner (5), Schürmann (5/3), Gentges (4), Bochwitz (3), Schnaithmann (2), Voss.

(RP)
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