MSV Duisburg Idrissou: Damit habe ich kein Problem

Mohammadou Idrissou kennt die harte Szene im Rostocker Ostseestadion aus eigener Erfahrung. Für ihn war das, was am Samstag in der Hansestadt passierte, nichts Neues. Mo, wie er von den Kollegen beim MSV kurz gerufen wird, hat mit dem Bundesliga-Team von Hannover 96 vor zwei Jahren Ähnliches erlebt wie jetzt der deutsche Nationalstürmer Gerald Asamoah, den die Hansa-Fans beim Pokalspiel gegen Schalke 04 mit rassistischen Äußerungen und "Affengeräuschen" in haarsträubender Weise beleidigten. Jetzt muss der ostdeutsche Verein mit einer Geldstrafe durch den Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bund (DFB) rechnen.

 Abgang beim MSV.

Abgang beim MSV.

Foto: MSV Duisburg

"Damals war es bei mir mit Hannover 96 genau so, sie haben mich auch ständig angepöbelt, immer dann als ich im Ballbesitz war", erinnert sich Idrissou mit einem Blick zurück — allerdings nicht im Zorn. "Damit habe ichabsolut kein Problem. Ich konzentriere mich voll und ganz auf den Fußball, an mir gehen diese Dinge vorbei, ändern kann ich sie ja sowieso nicht." Er wisse schließlich genau, woher er komme, sagt Idrissou, nämlich aus Kamerun, "und da haben die Menschen nun mal eine schwarze Haut".

Mo Idrissou löste bei jenem Auswärtsspiel in der Hansestadt die schlimme Sache auf seine Weise: "Ich habe zwei Tore geschossen, allein das zählte damals für mich." Danach sei auf den Rängen merklich Ruhe eingekehrt. "Wenn ich derzeit überhaupt ein Problem habe, dann höchstens das, dass ich das erste Saisontor erzielen möchte." 25 Treffer hat er für diese Saison avisiert, und "langsam wird es Zeit, dass es klappt, vielleicht schon am Sonntag beim Spitzenspiel in Karlsruhe". Bei den MSV-Fans steht der Afrikaner hoch im Kurs. "Sie begegnen mir mit viel Respekt, ich glaube, sie mögen mich, und das finde ich viel besser."

(RP)
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