Weltkriegsbombe in Duisburg entschärft Passanten verzögern die Entschärfung

Duisburg · Am Freitagmorgen wurde eine Zehn-Zentner-Bombe am Mercatorkreisel in Duisburg entschärft. Weil sich einige Passanten trotz Sperrung auf der Straße aufhielten, verzögerte sich der Vorgang. Der Kaufhof musste seine Kunden mit kostenfreiem Kaffee zum Bleiben überreden.

Duisburger Bombe am Mercatorkreisel
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Duisburger Bombe am Mercatorkreisel

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Der urspünglich geplante Termin für die Entschärfung der Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg konnte am Freitag nicht eingehalten werden. 3261 Menschen mussten ihre Wohnungen verlassen. Um 11.15 Uhr liefen immer noch Passanten durch die Sicherheitszone. In diesem Bereich dürfen sich die Menschen nur in Gebäuden mit geschlossenen Türen und Fenstern aufhalten.

Kaufhof hatte Probleme

Besonders der Kaufhof hatte am Freitag mit seinen Kunden zu kämpfen. Das Geschäft hatte regulär geöffnet und informierte seine Kunden per Lautsprecherdurchsage. Die Menschen beachteten die Anweisung nicht und liefen trotzdem auf die Straße.

Aus Sicherheitsgründen durften die Türen des Geschäfts nicht abgesperrt werden. So hatten Mitarbeiter einige Mühe, die Leute vom Rausgehen abzuhalten. Erst als Chefin Johanna Groeneweg-de Kroon kostenlosen Kaffee in der Cafeteria ausschenken ließ, blieben die Leute im Geschäft. Alle anderen Kaufhäuser in der Sicherheitszone wie das City Palais und die Königsgalerie öffneten erst nach der Entschärfung.

Das Ordnungsamt musste außerdem an verschiedenen anderen Stellen die Menschen dazu auffordern, die Fußgängerzone zu verlassen. "Das kommt immer mal wieder vor, einige Leute bekommen nichts von der Sperrung mit", sagte eine Sprecherin der Stadt Duisburg. "Manche Anwohner bleiben auch trotz Warnung in ihrer Wohnung und treten dann plötzlich auf die Straße." Auf der Facebook-Seite der Stadt Duisburg machen Viele ihrem Ärger über die Verzögerung Luft.

Autobahn und Hauptbahnhof gesperrt

Sowohl der Hauptbahnhof als auch die A 59 mussten für die Entschärfung gesperrt werden. Einige Reisende waren ärgerlich über die ungeplante Wartezeit. Diejenigen, die nicht mehr den letzten Zug erwischten, mussten im Evakuierungsraum in der Turnhalle des Mercatorgymnasiums warten. Diese war der Sammelort für Anwohner, die in der Evakuierungszone leben. Die Rettungsdienste transportierten gehbehinderte Bewohner mit Bussen und Krankenwagen in die Turnhalle.

Um 12.09 war die Bombe erfolgreich entschärft. Feuerwerker Peter Giesecke und sein Team brauchten 35 Minuten, etwas länger als gewöhnlich. Grund war ein Sicherheitsring, der den Zünder schützt, und häufig bei amerikanischen Bomben auftritt. Giesecke musste den verrosteten Ring erst durchsägen, bevor er den Zünder ausbauen konnte. Nachdem die Sperrung aufgehoben wurden, normalisierte sich der Verkehr erst langsam. 20 Fernverkehrszüge und 40 Nahverkehrszüge verzögerten sich aufgrund der Sperrung oder fielen ganz aus. Der Zugverkehr pendelte sich erst nach Stunden auf normalem Niveau ein.

(sap)
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