Zugausfälle Nordwestbahn: Heidenreich schließt Kündigung nicht mehr aus

Duisburg · Der CDU-Fraktionsvorsitzende in der VRR-Verbandsversammlung fordert vom Regionalbahnbetreiber ein neues Konzept – und das möglichst schnell.

                             Die Nordwestbahn ist zuletzt wegen häufiger Zugausfälle unter Druck geraten.

Die Nordwestbahn ist zuletzt wegen häufiger Zugausfälle unter Druck geraten.

Foto: Fischer, Armin (arfi)

Der Ärger für die Fahrgäste der Nordwestbahn (NWB) hält an. Der „Niederrheiner“, die Regionalbahn (RB 31) zwischen Xanten und Duisburg mit Halt in Trompet, Rumeln und Rheinhausen, soll aufgrund des Lokführermangels zum Teil durch Busse als „Schienenersatzverkehr“ bedient werden. Noch schlimmer kommt es für die „Ruhrortbahn“, die RB 36 von Ruhrort nach Oberhausen. Hier kündigte der private Bahnbetreiber mit Sitz in Osnabrück an, er werde die Strecke bis Ende April ausschließlich mit Bussen bestreiten. „Das ist Vertragsbruch. In Notlagen kommen Busse als Schienenersatzverkehr für kurzfristige Überbrückungen in Betracht, aber nicht über mehrere Monate“, so Heidenreich im Gespräch mit unserer Zeitung.

Da die Situation schon seit Monaten für die NWB-Kunden unbefriedigend ist, hatte der VRR wie berichtet der Nordwestbahn eine Abmahnung erteilt und die Installierung eines Co-Managers für die Nordwestbahn-Geschäftsführung angekündigt. Heidenreich: „Ich erwarte nun, dass die Nordwestbahn ein schlüssiges Konzept vorlegt, wie es im Sinne der Fahrgäste weitergeht.“ Dazu soll es noch in dieser Woche Gespräche mit der Geschäftsführung der Nordwestbahn geben. Wenn das nichts hilft, sollte der VRR auch eine Kündigung des Vertrages in Erwägung ziehen. Die würde nicht sofort wirksam, sondern vielleicht erst zum Jahresende. Und dass die Nordwestbahn dann in der Zwischenzeit nicht sonderlich motiviert sei, ihr Angebot dann noch aufzubessern, sei naheliegend. „Wir wollen eigentlich nicht kündigen. Wir wollen, dass die Nordwestbahn ihre Vertragspflichten erfüllt und ihr Personalproblem in den Griff bekommt“, so Heidenreich.

Gleichzeitig wehrt sich der Duisburger Schienenverkehrsfachmann dagegen, dass der private Bahnbetreiber auch auf die schlechte Infrastruktur der Strecke verweist. „Ich möchte nicht, dass das vermischt wird. Es ist richtig, dass Gleise, Bahnübergänge, Schranken oder Leitungen nicht auf dem neuesten Stand sind. Die Ausfälle und Verspätungen liegen aber eindeutig im Missmanagement und der verfehlten Personalpolitik des Betreibers.“ Andere private Bahnbetreiber hätten auch Personalprobleme, weil es an qualifizierten Lokführer mangelt. Sie seien aber nicht so gravierend wie bei der NWB. „Wir wollen so schnell wie möglich zum Normalverkehr nach Fahrplan zurückkehren“, verspricht NWB-Sprecherin Karin Punghorst.

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