Musiker-Ehepaar begeistert in St. Dionysius Brasilianische Klänge in der Kirche

Duisburg · Bossa Nova in der Kirche, ja geht denn das? Die Antwort ist ja, vor allem wenn er so voller Lebensfreude, Melancholie und Liebe vorgetragen wird wie am Montagabend in der Kirche St. Dionysius in Mündelheim.

 Das Musiker-Ehepaar Christina Braga und Ricardo Medeiros.

Das Musiker-Ehepaar Christina Braga und Ricardo Medeiros.

Foto: Alfons Winterseel

Zu Gast war das brasilianische Musiker-Ehepaar Christina Braga und Ricardo Medeiros mit „Harpa Bossa“. In Südamerika zählt die Harfenistin und Sängerin zu den Stars der Musikszene, ihr Mann Ricardo ist „Master in zeitgenössischer Musik“ der Universität London und „Master in Komposition“ der Universität Rio de Janeiro. Vor allem aber ist er künstlerischer Leiter, Arrangeur und Produzent der CDs und Konzerte seiner Frau.

Die beiden nahmen die Zuhörer mit auf einen Spaziergang „durch den Garten“ an einem launigen Sommerabend. Die Tür zum Garten öffneten sie mit „Jupiter“ von Gustav Holst und Stravinskys „Sacre du Printemps“ arrangiert von Ricardo Medeiros bevor Christina den „Summer Samba“ (Marcus Valle) ihrem Mann widmete, mit dem sie in diesem Jahr 25 Jahre verheiratet ist. Das Publikum erfuhr aus erster Hand, wie der Wechsel von Vierer- auf Dreier-Takt  der Musik Flügel verleihen kann („Santa Morena“ von Jaco do Bandolim) und wie poetisch und liebevoll man eine Scheidung besingen kann („Drao“ von Gilberto Gil). Mit der Eigenkomposition  „Sol com Chuva“ ging der erste Teil des Konzerts zu Ende.

Schwungvoll und voller Lebensfreude ging es nach der Pause mit zwei Liedern von Tom Jobim – der auch den Welt-Hit „Garota de Ipanema“ (Mädchen aus Ipanema) komponierte – weiter: „Só Danço Samba“ und „Samba de uma nota só“ malten ein musikalisches Bild vom „Sound“ der Metropole am Zuckerhut und seiner Menschen, die selbst an einem Montagabend zum Wochenbeginn mit guter Laune Samba singen und tanzen. Auch an diesem Abend zeigte sich wieder, welche Klangfülle der Kirchenraum für eine Harfe bildet; zumal dann, wenn sie so schön gespielt wird wie von Christina Braga. Mit dem Thema aus der „New World Symphony“ (Antonin Dvorak) und „Águas de Março“ von Tom Jobim ging das Konzert zu Ende. 

Das im Rahmen der Reihe „MunDio“ für den 17. März geplante Konzert des A-Capella-Chors „Capella Palestrina“ muss nach Angaben der Veranstalter leider ausfallen. Die Reihe geht somit erst am 18. Mai mit der Hommage an Charles Aznavour „Formidable“ weiter.

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