Duisburg Nass und kalt, aber noch kein Winter

Duisburg · Die ersten Schneeflocken schmolzen so schnell, dass die Wirtschaftsbetriebe noch nichts zu räumen hatten.

 Auch bei schlechtem Wetter sollen die Busse der DVG möglichst immer sauber aussehen.

Auch bei schlechtem Wetter sollen die Busse der DVG möglichst immer sauber aussehen.

Foto: Ralf Hohl

Rutschige Straßen, Winterreifen und Minustemperaturen — der Winter hat (zumindest in Teilen der Republik) Einzug gehalten. Wer allerdings eine weiße Pracht bewundern will, der muss die Stadt schon verlassen. Wegen der Nähe zum (warmen) Rhein lagen die Temperaturen in den vergangenen Tagen so wie gestern am Tag immer noch über dem Gefrierpunkt. Dennoch haben sich die meisten auf Schnee und Eis vorbereitet — zumindest die Autofahrer.

 Unangenehm: Der Schnee, der gestern fiel, blieb zwar nicht liegen. Aber Nässe und Kälte machten den Einkaufsbummel nur begrenzt zu einem Vergnügen.

Unangenehm: Der Schnee, der gestern fiel, blieb zwar nicht liegen. Aber Nässe und Kälte machten den Einkaufsbummel nur begrenzt zu einem Vergnügen.

Foto: Hohl, Ralf

Denn der Andrang in den Fachbetrieben, die Winterreifen "aufziehen" ist seit Wochen riesig. "Im November war es besonders schlimm. Da mussten wir Kunden, die mal eben zum Wechslen vorbeikommen wollten, sogar vertrösten. So kurzfristig hatten wir einfach keine Termin frei", erzählt ein Händeler auf Nachfrage.

Terminprobleme beim Reifenwechsel — das ist bei der DVG eher kein Problem. Ihre Busse sich mit matsch- und schneetauglichen Ganzjahresreifen ausgerüstet und haben längst auch genug Frostschutzmittel "getankt". Die Straßenbahnen sind mit Weichenbesen und Schienenkratzern ausgerüstet und haben reichlich Sand "an Bord".

Von November bis März erhält die DVG stets aktuelle Meldungen des Wetteramtes Essen. Diese werden umgehend an den Bereitschaftsdienst weitergeleitet, so dass der Betriebsleiter die sogenannten Winterstufen festlegen kann. "Wenn uns beispielsweise die Meldung 'Schneefall' vom Wetteramt Essen erreicht, werden bei uns unterschiedliche Prozesse angestoßen, die wir aus jahrelanger Erfahrung entwickelt haben", erklärt Hans-Jürgen Fassbender, Leiter der Fahrwegtechnik bei der DVG. Der "Wintereinsatz" wird aktiviert und die Kollegen sowie die unterstützenden Fremdfirmen fahren mit Streuanhängern aber auch Schneeschaufel, Spitze und Hacke raus auf die Strecke.

Um das Eis unter den Schneemassen zum Schmelzen zu bringen, benötigt das Verkehrsunternehmen je nach Winterstärke im Durchschnitt 26 Tonnen Streugut pro Winter. Aber auch Schmutz und nasses Laub erzeugen einen glitschigen Schmierfilm, der vor allem die Bremsfähigkeit der Bahnen beeinflussen kann. Hier kommt der Schienenreinigungswagen ins Spiel. Er wird auf der Strecke eingesetzt, wo er das Laub aufsaugt und mit einer Art Hochdruckreiniger den Schmutz aus den Rillen entfernt.

Wenn der Winter richtig Einzug hält, kommt die "Schneewache" zum Einsatz. Außerhalb der Betriebszeiten fahren dann Bahnen über die verschneiten Schienen, um diese vom Schnee frei zu fahren, so kann auch ein Vereisen der Fahrleitung verhindert werden. Außerdem schalten sich an den rund 250 Weichen im Duisburger Schienennetz automatisch die eingebauten Heizungen ein, wenn die Temperatur auf drei Grad Celsius absinkt und Schneefall einsetzt. Zum Stromsparen können die Weichenheizungen auch auf Bereitschaft gestellt und bei Bedarf von der Leitstelle gesteuert werden. Sie sorgen für freie Fahrt der Straßenbahnen, indem sie den Schnee schmelzen, der sich zwischen den Weichenzungen verfängt. So kann der Schnee nicht zu Eis gefrieren und die Weichen blockieren.

Zwecks guter Sicht und sauberem Erscheinungsbild werden die Busse und Bahnen regelmäßig gereinigt. Die Bahnen werden etwa alle 14 Tage "gewaschen", die Busse sogar ein bis zwei Mal pro Woche. Allerdings nicht bei frostigen Temperaturen, weil sonst Vereisungen der Türen drohen.

(RP)
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