Duisburg Nadeln gegen den Stress

Duisburg · Gerade zum Ende des Jahres steigt bei vielen Menschen der Stresspegel durch Erledigungen, gute Vorsätze und Termine. Die chinesische Heilpraktikerin Lu Yang weiß, wie man den Stress bewältigt: mit Akupunktur.

 Lu Yang praktiziert als Heilpraktikerin im Ärztehaus am Klinikum Duisburg. Die gebürtige Chinesin, die in ihrer Heimat traditionelle chinesische und westliche Medizin studiert hat, weiß, was gegen Stress hilft, nämlich Akupunktur.

Lu Yang praktiziert als Heilpraktikerin im Ärztehaus am Klinikum Duisburg. Die gebürtige Chinesin, die in ihrer Heimat traditionelle chinesische und westliche Medizin studiert hat, weiß, was gegen Stress hilft, nämlich Akupunktur.

Foto: Probst, Andreas

Wedau Kopfschmerzen, Magenprobleme, Schlafstörungen — Stress hat viele Gesichter und äußert sich bei allen Menschen unterschiedlich. Dem einen schlägt er auf den Magen, dem anderen jagt er den Blutdruck in die Höhe. Ruhe und eine Auszeit gönnen sich die wenigsten — schließlich gibt es gerade zum Jahresende viel zu erledigen. Stattdessen greifen die Stressgeplagten zu Medikamenten. Die helfen zwar gegen die Symptome, jedoch nicht gegen die Ursachen. Eine Alternative dazu ist die traditionelle chinesische Medizin (TCM). Am Klinikum Duisburg rückt die chinesische Heilpraktikerin Lu Yang mit Akupunkturnadeln dem Stress zuleibe.

"Laut chinesischer Medizin wird Stress verursacht durch das Ungleichgewicht zwischen Ying und Yang", erklärt Lu Yang. "Im Körper gibt es Meridiane — Kanäle, durch die das Blut fließt. Durch die Akupunktur werden die Blutgefäße unter der Nadel stimuliert und Blockaden gelöst. Die Lebensenergie fließt wieder und das Gleichgewicht wird wieder hergestellt", erklärt sie.

Bevor Lu Yang die Nadeln ansetzt, muss sie den Ursachen auf den Grund gehen. "Es kommen beispielsweise Patienten, die über Magenschmerzen oder Sodbrennen klagen. Manchmal wissen sie gar nicht, dass Stress die Ursache für ihre Beschwerden ist. Jeder Patient muss individuell behandelt werden, da unterschiedliche Organe in Mitleidenschaft gezogen werden." Durch die Akupunktur werden die Ursachen, nicht die Symptome bekämpft. "Das führt dazu, dass die Patienten ruhiger werden. Dadurch werden die Schmerzen gelindert."

Auch Lu Yang hat ab und an zu kämpfen — und zwar mit Skeptikern. "Manche Leute kommen zu mir und erzählen, dass sie zwar nicht an die Wirkung der Akupunktur glauben, es aber ihre letzte Hoffnung sei. Meist sind sie überrascht, wie gut es dann funktioniert", erzählt sie und lacht. Besonders gerne wird die Akupunktur bei Kindern und Schwangeren genutzt. "Es gibt keine Nebenwirkungen, das ist der große Vorteil. Schwangere haben oft mit Übelkeit oder vorzeitigen Wehen zu kämpfen, und durch die Akupunktur wird es besser."

Seit nunmehr vier Jahren praktiziert Lu Yang am Klinikum Duisburg im dortigen Ärztehaus. "Das Krankenhaus hat damals jemanden für das TCM-Centrum gesucht, und da ich gut deutsch spreche, wurde ich eingeladen." Seitdem hat sie sich einen treuen Patientenstamm aufgebaut.

"Ich kann nie zu 100 Prozent versprechen, dass die Akupunktur wirkt, da jeder Körper unterschiedlich reagiert. Doch meist sind die Patienten zufrieden." Natürlich gibt es auch Grenzen: "Bei organischen Problemen kann nur die Schulmedizin helfen. Wenn zum Beispiel jemand Krebs hat, ist die medikamentöse Behandlung nötig. Die Akupunktur jedoch kann zusätzlich gegen Übelkeit oder Schmerzen helfen."

(RP/rl)
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