Duisburg Deponie: Politik will Klarheit

Duisburg · Was die geplante Deponie in Baerl-Lohmannsheide angeht, so sind sich die Politiker einig, dass von dem Material keine Gefahr für Mensch und Umwelt ausgehen darf und dass der Lkw-Verkehr im Vorfeld geregelt werden muss.

 Die ehemalige Bergehalde der Ruhrkohle AG liegt an der Grafschafter Straße in Baerl-Lohmannsheide.

Die ehemalige Bergehalde der Ruhrkohle AG liegt an der Grafschafter Straße in Baerl-Lohmannsheide.

Foto: privat

Die Politiker im Bezirk Homberg / Ruhrort / Baerl stehen der geplanten Deponie in Lohmannsheide zwiespältig gegenüber. Wie berichtet will die RAG Aktiengesellschaft den Krater auf dem Gelände der ehemaligen Bergehalde mit Boden aus Ausschachtungen auffüllen.

Das Unternehmen betont, dass es sich um "gering belasteten Erdaushub" handelt. 15 Jahre lang sollen zirka 80 Lkw täglich über die A 42-Anschlussstelle Moers-Nord und die Verbandsstraße anrollen.

Die Fraktionen von SPD und Grünen in der Bezirksvertretung stehen dem Vorhaben "prüfend gegenüber". Die Verfüllung der Bergehalde könne nur dann genehmigungsfähig sein, "wenn von diesem Material keine Gefahr für den Bürger und die Umwelt ausgeht", betonen Hans-Gerd Bosch und Dietmar Beckmann. Hier sei seitens des Betreibers noch Aufklärungsarbeit zu leisten, die Bürger müssten umfassend unterrichtet werden. Auch fordern die Bezirksvertreter, dass die Anlieferung auch wirklich über Moerser Stadtgebiet erfolgt.

Zudem, so Beckmann und Bosch, müsse der Betreiber der Deponie die Einlagerung der Füllstoffe permanent überwachen, um Missbrauch auszuschließen. Und nach Abschluss der Maßnahmen "sollte eine Pflicht des Betreibers zu einer Renaturierung der Fläche bestehen, so dass an dieser Stelle ein weiterer Biotop entstehen kann".

CDU "mit großer Sorge"

FDP-Bezirksvertreter Thomas Rangs hat nach eigenen Worten "keine Probleme" mit der Deponie. Es müsse nur klargestellt sein, dass das, was die RAG zugesagt habe, auch eingehalten werde: dass es keine Sondermülldeponie werde und dass es keine Gefährdung des Grundwassers gebe. "Ansonsten bin ich sehr dafür", so Rangs. "Die Halde Rheinpreußen ist ja auch wunderschön." Verkehrstechnisch sieht er keine Probleme: "Die Lkw sollen über Moers fahren, das ist sinnvoll", betont er. "Nur muss man auch kontrollieren, dass das eingehalten wird."

Genau da sehen die Christdemokraten ein Problem. "Wie wollen Sie das kontrollieren?", fragt Ratsherr Thomas Kempken. Man könne das doch unmöglich überwachen. "Und Sie können den Fahrern auch nicht vorschreiben, wie sie zu fahren haben." Man sehe ja am Logport-Verkehr in Rheinhausen, wie das funktioniere. Es müsse unbedingt geklärt werden, so Kempken, wie das zu erwartende Verkehrsaufkommen abgewickelt wird.

Auch den übrigen Aspekten begegnet die CDU "mit großer Sorge". Für die nächste Sitzung der Bezirksvertretung will die Fraktion einen umfangreichen Fragenkatalog aufstellen, mit dem die Verwaltung aufgefordert wird, im Sinne der Baerler Bürger für eine umweltverträgliche Gestaltung der Halde zu sorgen. "Eine Verfüllung der Halde mit belastetem Material — in welcher Form auch immer — lehnen wir in jedem Fall ab", so die Partei.

(RP/rl)
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