Duisburg Frieden fängt im Kleinen an

Duisburg · Dunkle Wolken, Nieselregen, Laub fällt von den Bäumen und erinnert die Menschen an ihre eigene Vergänglichkeit – Volkstrauertag. Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge gestaltete die Feierstunde, die gestern in der neuen Trauerhalle des Waldfriedhofes stattfand. Doris Janicki, Kreisvorsitzende des Volksbundes und Mitglied im Rat der Stadt Duisburg, hielt das Geleitwort zum Volkstrauertag. Sie erinnerte daran, dass dieser Feiertag bereits nach dem ersten Weltkrieg ins Leben gerufen wurde. Er sollte die Menschen ermahnen, alles in ihrer Kraft stehende zu tun, damit sich so etwas nicht wiederholt. Aber bereits wenige Jahre später kam es erneut zum Weltkrieg, dem unzählige Menschen zum Opfer fielen. "Seit 64 Jahren können wir in Deutschland frei von Krieg, in Frieden mit unseren Familien leben", so Janicki. Dies sei jedoch nicht für alle Menschen selbstverständlich. Nach wie vor gibt es Kriege und Gewalt.

Doris Janicki forderte die Menschen auf, Zeichen für den Frieden zu setzen. "Der Friede fängt im Kleinen an, nämlich da, wo wir unseren Mitmenschen mit Respekt, Verständnis und Hilfsbereitschaft begegnen", erklärte die Ratsfrau. Jeder einzelne trage Verantwortung und müsse sich immer wieder dafür einsetzten, Konflikte gewaltfrei zu lösen. Musikalisch untermalt wurde die Gedenkfeier vom Mercator-Ensemble, das aus Mitgliedern der Duisburger Philharmoniker besteht. Als Rezitator konnte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge Rainer Besel gewinnen, in Duisburg bekannt durch sein Tournee- und Gastspieltheater "Kreuz und Quer". Er erinnerte mit seinen Texten an die "namenlosen Toten".

Im Anschluss an die Gedenkstunde machten sich die Vertreter der Stadt, des Volksbundes und die Gäste auf den Weg zur Kranzniederlegung am Mahnmal des Waldfriedhofes. Auch andere Duisburger Vereine und Verbände riefen zum Gedenken der Opfer von Krieg und Gewalt auf. Der Huckinger Bürgerverein ermunterte die Einwohner des Stadtteils, sich am Ehrenmal auf dem Huckinger Markt zu treffen. In Wanheim setzte der Heimat- und Bürgerverein Wanheim-Angerhausen Zeichen durch eine Kranzniederlegung auf dem evangelischen Gemeindefriedhof an der Steinbrinkstraße. Der VVN-BdA (Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten) gedachte unter dem Leitwort "Nie wieder Krieg – nie wieder Faschismus" der Opfer des Naziregimes auf dem Waldfriedhof. Die Gedenkrede hielt hier Altoberbürgermeister Josef Krings. Zu einer Veranstaltung am Vertriebenenehrenmal auf dem Alten Friedhof lud der Bund der Vertriebenen und die Vereinigten Landsmannschaften ein.

(RP)
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