Duisburg Extraschicht für Vorzeigestätten

Duisburg · Die Nacht der Industriekultur zog zehntausende Besucher an. Der Innenhafen, der Landschaftspark Duisburg-Nord und das Museum der Deutschen Binnenschifffahrt waren die Ankerpunkte. Besonders beliebt waren die Schiffsfahrten.

Als Duisburgs Himmel glühte: Bilder von der Extraschicht 2013
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Als Duisburgs Himmel glühte: Bilder von der Extraschicht 2013

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Extraschicht, die Nacht der Industriekultur gehört mit mehr als 450 Veranstaltungen an 50 verschiedenen Spielorten zu den größten Kulturfestivals in Deutschland. Duisburg nahm am Wochenende mit drei Veranstaltungsorten an dem Kulturfest teil. Der Innenhafen, das Binnenschifffahrtsmuseum und der Landschaftspark zeigten die Stadt am Samstagabend von ihrer schönsten Seite.

Mehrere 10 000 Gäste aus dem gesamten Ruhrgebiet kamen zur Extraschicht in die Stadt, um sich die Ergebnisse des Strukturwandels im Hafen- und Logistikzentrum der Metropole Ruhr einmal selbst anzusehen. Für die meisten Gäste der Extraschicht begann der Kulturtrip durch Duisburg am Innenhafen. Duisburgs Vorzeige-Meile stand an diesem Abend ganz im Zeichen der Förderung kreativer Nachwuchsmusiker.

Dennis LeGree (The Voice of Germany), Marco Matias (eurovision Song Contest) und viele andere Jung-Musiker aus verschiedensten Teilen der Welt sorgten auf den vier Bühnen entlang des Hafenbeckens für beste Unterhaltung. Darüber hinaus bestand für Gäste der Extraschicht die Möglichkeit an einer Führung durch erfahrene Architekten teilzunehmen, die über die baulichen Besonderheiten der Flaniermeile auf Basis der Foster-Pläne informierten.

Vom Innenhafen aus führte der kulturelle Rundgang viele der Besucher auf die Schiffe der weißen Flotte, die am Samstagabend als Schiffshuttle zwischen Innenhafen und Binnenschifffahrtsmuseum verkehrten. Die gratis Hafenrundfahrt schien vielen, vor allem auswärtigen Besuchern, eine willkommene Abwechslung zu den Shuttlebussen zu sein, die am Samstag die 50 Spielorte im gesamten Ruhrgebiet miteinander verbanden. "Ist doch viel schöner als Busfahren", sagte beispielsweise Eckard Pohlmann aus Hattingen. Nach Duisburg sei er gekommen, weil er früher beruflich sehr viel in der Stadt zu tun gehabt habe. "Ich wollte mir mal ansehen, wie sich das alles entwickelt hat."

Von der Anlegestelle der Hafendampfer im Ruhrorter Hafenbecken, ging es für die Kulturfans hinauf zum Museum der deutschen Binnenschiffahrt, das sich für die Nacht der Industriekultur in einen einzigen gigantischen Klangkörper verwandelt hatte.

Während der Innenhof des Museums, das in einem historischen Jugendstilhallenbad untergebracht ist, von tanzbaren Grooves und feinster elektronischer Musik erfüllt war, sorgte im Innenraum der Ruhrorter Shanty-Chor für den musikalischen Hintergrund. Abgrundet wurde das ganze durch eine kleine Cocktail-Auswahl, zubereitet von einem der besten Barmänner des Ruhrgebiets. Spektakuläre Kunststücke von Parkour-Sportlern aus Duisburg verliehen der Veranstaltung zusätzlichen Glanz.

Wer den Besuch der Binnenschifffahrtsmuseums hinter sich gebracht hatte, auf den wartete nach einem 15-minütigen Tranfer im Shuttlebus, der Landschschaftspark Duisburg-Nord mit seinem Extraschichtprogramm. Für Kletterfans ab 16 Jahren hatte der Deutsche Alpenverein eigens einen Hochseilparcour unter der Decke der sogenannten Gießhalle Zwei angebracht.

Bis tief in die Nacht versuchten sich dort sportbegeisterte Besucher an dem anspruchsvollen Rundkurs. Kulturelle Highlights waren neben dem Konzertprogramm auf der Hauptbühne, mit Auftritten von Alexx Marrone und Singer-Songwriter Johannes Oerding, mit Sicherheit die Veranstaltungen in der Kraftzentrale. Dort fanden unter anderem Harfen- und Klezmerkonzerte (jüdische Volksmusik) statt, die bei den Gästen sehr gut ankamen. "Der Klang ist einfach der Wahnsinn", lobte Ruth Finkel die Atmosphäre in der riesigen Industriehalle.

"Den Extraschicht-Abend in Duisburg zu verbringen war definitv die richtige Entscheidung." Weiter Attraktionen waren ein historisches Kino, in den alte Fotofilme von Duisburg gezeigt wurden, die Besichtigung des Tauchgasometers, das als das größte Tauchsportzentrum Europas gilt sowie die Ausstellung "Stadtmarken" der Duisburger Künstlerin Dorothee Impelmann, die Landschaftbilder zeigte, die vom Strukturwandel der Stadt Duisburg erzählten.

Der eindeutige Höhepunkt jedoch, war das große Feuerwerk, dass um 22.45 Uhr den Himmel über dem Landschaftspark zum Glühen brachte.

(RP)
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