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Duisburg Pflegeleichte Bestattungsvariante

Duisburg · Die städtischen Wirtschaftsbetriebe stellten am Freitag auf dem Fiskusfriedhof in Neumühl das Kolumbariumsgrab vor. Die Bestattung in einem dieser Hochgräber soll sich entlastend auf den Alltag der Angehörigen auswirken.

 Reinhold Adrian stellte am Freitag das Kolumbarium vor.

Reinhold Adrian stellte am Freitag das Kolumbarium vor.

Foto: ralf hohl

Die wöchentliche Grabpflege ist fester Bestandteil der Wochenplanung vieler Bürger. Wer einen geliebten Menschen verloren hat, fühlt sich dazu verpflichtet, das greifbare Stück Erinnerung auf dem Friedhof an diese Person in Ehren zu halten. Doch was passiert mit einem Grab, wenn man sich irgendwann nicht mehr selbst um die Instandhaltung kümmern kann? Nicht jeder möchte, dass Friedhofsgärtnereien die Pflege übernehmen. Die städtischen Wirtschaftsbetriebe stellten am Freitag mit dem Kolumbarium eine pflegeleichte Alternative zum Reihengrab vor. Die ersten Kolumbarien auf kommunalem Friedhofsboden finden sich auf dem Friedhof an der Fiskusstraße in Neumühl.

Kolumbarien sind meist quaderförmige Hochgräber, in denen reihenweise übereinander liegende Nischen als Grabkammern dienen. Das neue Grabfeld in Neumühl kostete die Stadt rund 80 000 Euro. Wenn es im Laufe nächsten Wochen fertiggestellt wird, soll es Platz für bis zu 960 Urnen bieten. Eine Sargbestattung ist nicht möglich.

Auf das vorläufige Ergebnis war Reinhold Adrian, Geschäftsbereichsleiter Friedhöfe bei den Wirtschaftsbetrieben, am Freitag schon sichtlich stolz: "Wir haben das Grabfeld viergeteilt", beschrieb er die Gestaltung der neuen Bestattungsfläche. Jede der vier Inseln stehe dabei für ein anderes Element und werde mit Hilfe von Blumen entsprechend gestaltet. "Man kann sich also aussuchen, ob man sich im Feuer-, Wasser, Luft- oder Erdbereich bestatten lassen möchte." Den größten Vorteil des Kolumbariums gegenüber einer konventionellen Grabstätte sieht der Friedhofsgestalter in der Frage der Pflege. "Eine Bestattung im Kolumbarium bedeutet für die Hinterbliebenen eine deutliche Entlastung", sagt Adrian. Da die Bestattung in einem Steinquader erfolge, müsse man keine Angst davor haben, das Grab irgendwann verwildert vorzufinden. "Die Würde des Verstorbenen kann so jederzeit gewahrt bleiben, auch wenn man nicht mehr regelmäßig vorbeischauen kann." Sollte das Projekt gut angenommen werden, liegen bei den Wirtschaftsbetrieben schon Pläne für Kolumbarien auf zwei weiteren Friedhöfen in der Schublade. Als Nächstes sollen der Waldfriedhof in Wanheimerort und der Friedhof Mühlenberg in Bergheim mit entsprechenden Gräbern ausgestattet werden.

Bei allen Vorteilen im Pflegebereich hat die Kolumbariumsbestattung jedoch auch einen Nachteil: den im Vergleich zu einem Reihengrab relativ hohen Preis. Die Parkpflege durch Friedhofsgärtnereien und die hochwertigen Materialien (u.a. deutscher Muschelkalk), die beim Bau der Kolumbarien verwendet wurden, erhöhen die Kosten. Mit 2700 Euro pro Grab ist die auf 20 Jahre ausgelegte Grabmiete knapp 1500 Euro teurer als die für ein konventionelles Grab.

(RP)
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