Duisburg Erstaunliche Artenvielfalt in der Stadt

Duisburg · Gestern wurde das Duisburger Jahrbuch 2016 vorgestellt, das ab sofort im Buchhandel erworben werden kann. Die Themenpalette ist wie gewohnt breit und bunt. Die Mischung aus historischen und aktuellen Artikeln ist stimmig.

Das Durchblättern fällt schwer, denn immer wieder liest man sich im neuen Duisburger Jahrbuch fest; ein Zeichen dafür, dass die Mischung im Jahrbuch 2016 stimmt. Gestern stellte der Mercator-Verlag die neueste Ausgabe seiner bewährten Reihe (24. Jahrgang) in der Zentralbibliothek vor. Der Ort der Buchpräsentation macht Sinn, denn die neue Zentralbibliothek ist selbst Thema im neuen Jahrbuch, das ab sofort im Buchhandel und in verschiedenen kulturellen Einrichtungen erworben werden kann.

22 Autoren haben am Jahrbuch 2016 mitgewirkt, das in sechs großen Themenbereichen aufgegliedert ist: Kultur, Historisches, Porträt, Sport, Natur und Stadtgespräch. Einige Themen des neuen Jahrbuchs sind durch Jubiläen vorgegeben. So schreibt Museumsdirektorin Dr. Susanne Sommer beispielsweise über 25 Jahre Kultur- und Stadthistorisches Museum am Duisburger Innenhafen. Und die Leiterin des Kleinkunsttheaters "Die Säule", Martina Linn-Naumann, blickt auf die 20 Jahre der beliebten Einrichtung zurück, die zwar vergleichsweise klein ist, die aber bei Künstlern gerade wegen der Nähe zum Publikum beliebt ist.

Zum Duisburg-Jahrbuch gehören auch Rückblicke auf Veranstaltungen und Ereignisse, die 2015 herausragend waren. Dazu gehören zum Beispiel die China-Ausstellungen im Museum Küppersmühle und im Lehmbruck-Museum und die Duisburger Akzente, die unter dem Thema "Heimat" standen. Verdienstvoll ist, dass aktuelle Kulturpolitik nicht ausgeklammert wird. So schreibt Olaf Reifegerste über den Kulturentwicklungsplan, an dem zurzeit noch gearbeitet wird. Der Duisburger Stadtarchivar Dr. Andreas Pilger hat sich mit der Beekstraße beschäftigt, die einst eine erste Adresse in Duisburg war, in den vergangenen Jahren aber immer mehr an Bedeutung verloren hat. Pilger stellt am Schluss seines Artikels die Frage, ob das heutige Aschenputtel Beekstraße sich noch einmal in die frühere Prinzessin verwandeln kann. Der Duisburger Lokalhistoriker Harald Molder beleuchtet die Geschichte des Duisburger Hafens. Auch hier ist ein Jubiläum Anlass für den Artikel: Am 17. September 2016 wird das 300-jährige Bestehen des Hafens gefeiert. Es ist zu vermuten, dass dieses bevorstehende Jubiläum im Jahrbuch 2017 unter anderen Vorzeichen wieder behandelt wird, zumal der Hafen auch Thema der kommenden Duisburger Akzente sein wird.

Die Salvatorkirche ist gleich zweimal Thema im Jahrbuch. Dr. Gernot Tromnau, ehemals Direktor des Kultur- und Stadthistorischen Museums, schildert das 700-jährige Bestehen der Duisburger Stadtkirche mit ausgewählten Jahresschlagzeilen und Kunstwerken sowie Dokumenten. "Denkmal anders" überschreibt Rolf Schotsch, Pressereferent der evangelischen Kirche in Duisburg, seinen Artikel über die Aktivitäten im kommenden Jubiläumsjahr der Salvatorkirche. An das Ende des Zweiten Weltkriegs vor 70 Jahren wurde auch in Duisburg erinnert. An Duisburgs "fast vergessenes KZ" in Meiderich erinnert im Jahrbuch der Schreiber dieses Zeitungsartikels. Der Duisburger Kabarettist Kai Magnus Sting ist zwar erst 37 Jahre alt, doch konnte er am 14. Februar dennoch schon sein 20. Bühnenjubiläum feiern. Dr. Jan-Pieter Barbian würdigt Sting unter der Überschrift "Scharfsinnig und wortgewaltig". Sting selber beteiligt sich auf seine urkomische Art am Jahrbuch 2016.

Wer hätte gedacht, dass in Duisburg mehr als 100 verschiedene Vogelarten brüten. Auf diese erstaunliche Artenvielfalt macht in seinem informativen und schön bebilderten Aufsatz Jürgen Hinke aufmerksam. Hinke ist Vorsitzender des Naturschutzbundes (Nabu) im Stadtverband Duisburg sowie Mitglied im Hauptausschuss des Nabu-Landesverbandes NRW.

Duisburger Jahrbuch 2016. Erschienen im Mercator-Verlag Duisburg. 168 Seiten in Farbe mit vielen Abbildungen. 12.90 Euro.

(pk)
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