Konzert in Meiderich Restroom Singers haben auch nach langer Pause nichts verlernt

Duisburg · Die Restroom-Singers, das Vocal-Ensemble der Duisburger Polizei, brillierte beim Tea-Time-Konzert. Der Chor hatte in seiner Repertoiren-Kiste gewühlt und Lieder hervorgeholt, die allen gefielen.

 Unverkennbar: Den Herren der Restroom Singers sitzt der Schalk im Nacken – so auch beim Konzert am Sonntag.

Unverkennbar: Den Herren der Restroom Singers sitzt der Schalk im Nacken – so auch beim Konzert am Sonntag.

Foto: Restroom Singers

Im großen Saal des Evangelischen Gemeindezentrums in Meiderich und sorgte der Chor für hohen Unterhaltungswert. Auch der 1. Vorsitzende des beliebten Männerchores mit seinen neun singenden Herren, Jörg Ziemer, freute sich riesig, dass endlich wieder gesungen werden durfte und das Publikum gut unterhalten wurde. Nach gut zweieinhalb Jahren waren sie endlich wieder zu Hause in Meiderich. „Sie können sich gar nicht vorstellen, wie wir uns fühlen“, meinte der Vorsitzende.

Und so begann das über zweieinhalbstündige Konzert mit dem Lied „Heimweh“, einem Hit, damals gesungen von Freddy Quinn, dem gleich eine „Diplomatenjagd“ von Reinhard May folgte. Schon hier konnte man den Sängern ansehen, dass ihnen der Gesang viel Spaß macht und sie nichts verlernt hatten. Viel Zeit hatten sie ja nicht zum Proben wegen der Corona-Krise, aber sie hatten in ihrer Repertoiren-Kiste herumgewühlt und viele Lieder hervorgeholt, die alle gefielen.

 Großen Anteil am Erfolg hatte der Chorleiter, Musikdirektor Axel Quast, der mit viel Aufwand das Konzert zusammengestellt hatte. 2020 schon musste das Konzert aufgrund der Erkrankung des Chorleiters verschoben werden, und dann kam auch noch Corona. Jetzt aber gab es einen bunten Mix von Chormusik der schönsten Art. Hits aus der guten alten Zeit wie „Oh Donna Clara“, „Nehm´n se ´n Alten“ oder „Mein kleiner grüner Kaktus“, einst von den Comedian Harmonists gesungen. Aber auch der in letzter Zeit auf allen Radiosendern berühmt gewordene „The Wellerman“, einst ein Shanty, sowie „Ramona“ und „Kentucky Babe“ im Stile von Barbershop waren ein Garant für beste Unterhaltung.

Die meisten Stücke wurden a cappella vorgetragen. Auch der Hit von Sailor „Girls, Girls, Girls“ war hörenswert. Tenor Uwe Schweifer führte zwischen den Gesängen immer wieder zu humorvollen Einlagen und Erklärungen der Stücke. Dass der Männerchor auch gute Solisten hatte, konnte man mit dem Bassisten Klaus Hermann und dem Vorsitzenden des Chores als Tenor mit erleben.

Die beiden sangen vom Prodekan von Carl Zeller in nicht unauffälligen Kostümen. Michael Erb sang „Any dream will do“, einen Ausschnitt aus „Joseph“ von Andrew Lloyd Webber. Zuvor hatte er noch mit der Sopranistin Sarah Bouwers das Duett „Ich werde jede Nacht von Ihnen träumen“ gesungen. Die junge Mutter und Sängerin, die aus einer deutsch-holländischen Familie stammt und Gesang in den Niederlanden und England studiert hat, überzeugte mit ihrer glockenklaren Stimme mit mehreren schönen Melodien („Männer im Baumarkt“, „Moonriver“, „Think of me“ oder „Kleptomanin“). Auch ihr selbstverfasstes Lied „Das Mädchen aus dem vierten Stock“ kam beim Publikum bestens an und erhielt viel Beifall. Am Flügel begleitete sie – sowie teilweise auch den Männerchor – Dirk Wedmann, der sich als guter Ersatz für den verhinderten Pianisten Martin Fratz erwies. 

Überhaupt war das Konzert von hohem Unterhaltungswert, denn die singenden Männer legten noch einen drauf. „You raise me up“, eigentlich immer nur als irische Version angekündigt, stammt aus Norwegen, wie Uwe Schweifer erzählte. Interessant das Werk Mrawal Shamier, ein georgischer Tafelgesang. Heiterkeit erzeugten die Restroom-Singers mit dem „Hahn von Onkel Giaccometo“, bei der ordentlich gekräht und gegackert wurde sowie das sogenannte „Beamten-Lied“ mit dem Titel „Heut´mach ich gar nichts“, einst von Max Raabe gesungen mit dem ehemaligen Polizisten Jörg Ziemer.

Auch die ehemalige Polizeipräsidentin und jetziges Ehrenmitglied Elke Bartels war beim Konzert dabe. Große Begeisterung beim Publikum, das Zugaben verlangte. Die kamen dann auch. Mit dem Duett „Time to say goodbye“ mit Jörg und Sarah sowie einer herrlichen Collage eines alternden Männerchores MGV Concordia, das die Kölner Gruppe Black Föös dargeboten hatten, endete ein gut gelungenes Konzert. Endlich wieder live vor einem dankbaren Publikum.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort