Düsseldorf Wie Studenten originelle Nebenjobs finden

Düsseldorf · Es gibt immer mehr interessante, lustige und abwechslungsreiche Stellen, mit denen sich das Studium finanzieren lässt. Zeitungen austragen und Regale auffüllen im Supermarkt war gestern – jetzt kommen die Studentenjobs 2.0. Es gibt immer mehr kreative und unterhaltsame Möglichkeiten für Studierende, sich etwas Geld neben dem Studium zu verdienen.

 Am schwarzen Brett der Heine-Uni hängen die skurrilsten Stellenausschreibungen. Meistens werden Probanden für Studien gesucht.

Am schwarzen Brett der Heine-Uni hängen die skurrilsten Stellenausschreibungen. Meistens werden Probanden für Studien gesucht.

Foto: Bernd Schaller

Es gibt immer mehr interessante, lustige und abwechslungsreiche Stellen, mit denen sich das Studium finanzieren lässt. Zeitungen austragen und Regale auffüllen im Supermarkt war gestern — jetzt kommen die Studentenjobs 2.0. Es gibt immer mehr kreative und unterhaltsame Möglichkeiten für Studierende, sich etwas Geld neben dem Studium zu verdienen.

Romanistik-Studentin Lena arbeitet zum Beispiel nebenbei bei einer Filmproduktionsfirma. "Ich habe mich schon immer für Theater interessiert und bin dann zufällig auf eine Anzeige in der Zeitung gestoßen, in der Laiendarsteller für den Dreh einer Dokumentation gesucht wurden", erzählt die 23-jährige Studentin. Ihren Arbeitsplatz möchte Lena seitdem nicht mehr hergeben. Ihr gefällt ihr Job — sowohl vor als auch hinter der Kamera. "Das Beste daran ist, dass ich nicht nur auf eine total unterhaltsame Weise Geld verdiene, sondern zugleich auch Praxiserfahrungen sammeln kann", erklärt Lena.

Die größte Hilfe für Studierende, die einen interessanten Gelegenheitsjob suchen, ist das so genannte "schwarze Brett" in der Heinrich-Heine-Universität. Die Pinnwände gibt es in fast jedem Gebäudekomplex der Uni. Neben Wohnungsangeboten und Werbungen für uniinterne Veranstaltungen hängen am schwarzen Brett immer zahlreiche Stellenausschreibungen — skurrile und ungewöhnliche Angebote inklusive.

Medizinstudent Benjamin kommt fast täglich an der Pinnwand im Gebäude 22.01 vorbei. Ein Blick auf das schwarze Brett lohnt sich für den 25-Jährigen immer, denn er möchte neben dem Studium noch etwas dazu verdienen. "Hier suchen sie zum Beispiel einen Rikscha-Fahrer für die Düsseldorfer Innenstadt", sagt Benjamin und zeigt auf einen grünen Aushang mit einem Foto von einem der Fahrradtaxis. Gesucht wird ein Rikscha-Fahrer, der Touristen durch die Stadt kutschiert. Das Stellenangebot richtet sich besonders an Studierende, da die Arbeitszeiten flexibel und die Tätigkeit abwechslungsreich ist. Für Benjamin ist der Job trotzdem nicht der richtige. "Das Angebot klingt zwar ganz cool, aber ich bin nicht so der sportliche Typ. Für mich wäre das nichts", sagt er und sucht weiter.

Germanistik-Studentin Anna hingegen findet fast immer das Richtige für sich, wenn sie am schwarzen Brett vorbeiläuft. Sie macht ständig bei den Studien der Psychologie- oder Medizinstudenten mit. Für Anna sind die Umfragen oder Tests aber nicht nur ein Mittel, um das Bafög ein bisschen aufzustocken. "Die Studien machen eigentlich immer total Spaß und sind sehr abwechslungsreich. Ich habe zum Beispiel schon an einem Versuch teilgenommen, bei dem ich möglichst schnell auf Klickgeräusche reagieren musste, die ich über Kopfhörer gehört habe", sagt die Germanistik-Studentin. "Es ist ein bisschen so, als würde man für Geschicklichkeitsspiele oder Rätselraten bezahlt werden", meint Anna. Die Tätigkeit als Proband ist durchaus lukrativ. Meistens dauert ein Test eine Stunde, der Aufwand wird mit durchschnittlich sechs Euro belohnt. Teilnehmer werden durchgehend gesucht. "Mit der Teilnahme kann man als Student nicht nur leicht an Geld kommen, sondern auch die Forschung unterstützen", sagt Psychologiestudentin Nicole Günkaya, die im Rahmen ihres Studiums die Tests mitbetreut.

(sdt)
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