Wittlaer Im Einsatz für die Heimat

Wittlaer · Die Schützen in Wittlaer setzen sich in vielen Bereichen für ihren Stadtteil ein. Das Engagement reicht von einem guten Gespräch bis hin zu harter Gartenarbeit.

 Die Schützen Martin Hilger, Jürgen Krippling, Robert Hilger, Schützenchef Thomas Hundgeburt und Susann Hufen (v.l.) pflegen Kriegsgräber.

Die Schützen Martin Hilger, Jürgen Krippling, Robert Hilger, Schützenchef Thomas Hundgeburt und Susann Hufen (v.l.) pflegen Kriegsgräber.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Wenn vom 31. Mai bis zum 4. Juni in Wittlaer das Schützenfest gefeiert wird, ist die Bruderschaft unübersehbar präsent im Ort. Mit vielen Umzügen marschieren sie durch die Straßen, bei Platzkonzerten präsentieren sich verschiedene Kapellen, und auf dem Schützenplatz wird ausgiebig mit Gästen gefeiert. Kein Wunder, dass viele Bürger mit dem Schützenwesen das große Fest verbinden. Dass die Bruderschaft aber das ganze Jahr über im Einsatz ist, viele Aufgaben ehrenamtlich übernimmt, wird in der Öffentlichkeit selten wahrgenommen.

"Wir handeln nach dem Leitsatz ,Glaube, Sitte, Heimat'", sagt Schützenchef Thomas Hundgeburt. So steht es auch in der Satzung der Wittlaerer geschrieben: "Zweck der Bruderschaft ist die Förderung des religiösen Lebens, insbesondere der christlichen Nächstenliebe, die Erhaltung eines gesellschaftlichen Lebensraumes, die Denkmal-, Heimat- und Brauchtumspflege."

Zur Brauchtumspflege gehört beispielsweise, dass sich der Verein um den Brauchtumsbaum in der Ortsmitte kümmert, der zurzeit erneuert wird. Aber auch die Gestaltung des Martinsfestes, an dem mehr als 1300 Menschen jedes Jahr teilnehmen, und für das viel Vorarbeit notwendig ist. Wochen vorher klappern rund 30 Sammler die Haushalte in Wittlaer ab, um Spenden für den Zug und die Martinstüten zu sammeln. Davon werden 1250 Stück von weiteren 20 Helfern gepackt, die an die Kinder im Ort, Senioren über 70 Jahren und kleine Patienten in der Kaiserswerther Diakonie verteilt werden. Und auch die Musik und die Darsteller des St. Martin und des Bettlers stammen aus den Reihen der Bruderschaft. Bei der Durchführung des Zuges zeigt sich die gute Vernetzung der Schützen. So organisiert und bewacht die Freiwillige Feuerwehr, die auch Schützen als Mitglieder hat, das Martinsfeuer.

Zur Kirche pflegen die Schützen, die in Wittlaer einer christlichen Gemeinschaft angehören müssen, eine enge Verbindung. Bei Prozessionen tragen sie beispielsweise den Himmel oder die Lautsprecheranlage und bei hohen Festen, wie die Erstkommunion, wird eine Fahnenabordnung entsandt. "In der Fastenzeit gestalten wir zudem einen Bußgang von der Kirche St. Remigius zur Hubertuskapelle", sagt Hundgeburt. Christliche Nächstenliebe spiegelt sich in der Bruderhilfe wieder. "Diese Hilfe lässt sich nicht in Geld oder Arbeit bemessen, sondern es geht dabei um Beistand leisten. Das kann auch ein Gespräch sein." Auch die Witwen der Schützen werden nicht alleine gelassen, sondern weiterhin zu Veranstaltungen eingeladen.

Ganz konkret wird die Bruderhilfe bei der Arbeit des Friedhofsteams, die zehn Männer und Frauen pflegen Priestergräber, Kriegsgräber und die Gräber von Bruderschaftsmitgliedern, die keine Angehörigen haben. Mehrmals im Jahr und immer vor dem Schützenfest ist die engagierte Truppe im Einsatz. Wer die ehrenamtliche Arbeit der Schützen unterstützen will, hat dazu beim Schützenfest mehrfach Gelegenheit. Am Montag, 4. Juni, kocht die Remigius-Kompanie wieder 300 Liter ihrer berühmten Erbsensuppe. "Da bilden sich schon einmal lange Schlangen", sagt Schützensprecher Reinhold Richter. Der Erlös wird immer einem guten Zweck gestiftet, in diesem Jahr der "Nummer gegen Kummer". Zudem können die Bürger beim Schützenfest Lose für die Aktion "Die gute Tat"kaufen. Der Erlös wird der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) gestiftet "Das ist auch immer sehr viel Arbeit, Unternehmen anzusprechen, um dafür attraktive Preise zu bekommen", sagt Richter.

(brab)
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