Wittlaer Kinder in Wittlaer leben sicherer

Wittlaer · Nach dem tödlichen Unfall eines Schulkindes wird viel für die Sicherheit getan.

Nach dem tödlichen Verkehrsunfall der neunjährigen Elif im September hatten viele Bürger bei einer Diskussion unserer Redaktion vor Ort erklärt, sie stünden unter Schock. Tatsächlich wurde danach in den Straßen Wittlaers deutlich langsamer gefahren. Bei einer kurz nach dem Unfall gestarteten Messung des Amts für Verkehrsmanagement wurde in den Anliegerstraßen mit Tempo 30 eine durchschnittliche Geschwindigkeit von 21 Stundenkilometern ermittelt. "Mein persönlicher Eindruck ist, dass diese Sensibilität nach dem schlimmen Unfall auch heute weiterhin präsent ist. Es wird eher gebremst und Rücksicht auf Kinder im Verkehr genommen", sagt Swantje Pütz, Vorsitzende der Schulpflegschaft der Franz-Vaahsen-Grundschule, die auch von Elif besucht wurde.

Darauf alleine will man aber nicht vertrauen. Seit November wird über die Schule ein Elternlotsendienst an der Unfallstelle - das ist die Kreuzung Kalkstraße/Postenweg/Am Krausen Baum - und am Zebrastreifen über die Duisburger Landstraße organisiert. "Das läuft sehr gut. Wir würden allerdings noch gerne an zwei anderen, von der Elternschaft als gefährlich bewerteten Stellen Elternlotsen einsetzen, bräuchten aber dafür weitere Helfer. Das können auch Anwohner ohne direkten Bezug zur Schule sein", sagt Pütz.

Froh sei man, dass die Verwaltung vielen Anregungen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit im Ort zugestimmt habe. Die Zebrastreifen wurden beispielsweise bereits alle mit Reflektoren ausgestattet, und eine Umlaufschranke im Bereich Bockumer Straße/Margaretenweg wurde in Auftrag gegeben. Im Bereich Bockumer Straße zwischen Hinacker und Grenzweg wird noch die zulässige Höchstgeschwindigkeit auf 30 Stundenkilometern gesenkt und wechselseitige Parkflächen markiert, damit an dieser Stelle nicht zu schnell gefahren werden kann.

"Wünschenswert wäre es, dass auch eine Umgestaltung des Schützenplatzes erfolgt", sagt Pütz. Über diesen gelangen die rund 320 Schüler auf das Schulgelände, der Bus dreht dort und Eltern nutzen den Platz als Vorfahrt, um Kinder mit dem Auto zur Schule zu bringen oder abzuholen. "Gerade morgens kann man dort chaotische und gefährliche Situationen beobachten, da es keine markierten Wege gibt, der Verkehr dort völlig ungeordnet abläuft." Die Elternvertreterin befürchtet zudem eine Verschärfung der Situation, wenn im Herbst dort noch die Bauarbeiten zur neuen Turnhalle starten und dann wieder die dunkle Jahreszeit beginnt. Die Verwaltung hat bislang zu den Schützenplatzwünschen mitgeteilt, dass "im Rahmen einer fachtechnischen Planung durch das Amt für Verkehrsmanagement das Optimierungspotenzial und die damit verbundenen Kosten ermittelt werden". "Ich hoffe, das geht schnell, und es kommen dabei gute Verbesserungen heraus", sagt Pütz.

(brab)
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