Schulsanierung in Düsseldorf Rückert-Gymnasium kehrt zurück
Düsseldorf · Die rund 55 Millionen teure Sanierung ist beendet. Die Containeranlage, in der die Schule zwischenzeitlich untergebracht war, bleibt noch stehen. Das sorgt für Ärger.
Zwei Mal musste der Umzugstermin des Friedrich-Rückert-Gymnasiums und des Abendgymnasiums bereits verschoben werden. Doch am Montag sind nun drei Umzugswagen vorgefahren, um im Laufe der Woche die Schulen aus der Containeranlage an der St.-Franziskus-Straße wieder in das wenige Meter entfernte sanierte Schulgebäude zurückzuziehen. „Das Kollegium hat ab 3. August eine Urlaubssperre, um dann die Klassenräume beispielsweise mit Unterrichtsmaterial auszustatten“, sagt der stellvertretende Schulleiter Jens Reinhold.
Für die rund 850 Schüler des Gymnasiums kann also nach den Ferien der normale Regelunterricht im rundum erneuerten Gebäude beginnen. Die Abnahme ist bereits erfolgt, nur einige kleine Bereiche wurden noch nicht komplett fertiggestellt. Dazu gehört die Küche der Mensa, sodass die Schüler sich für ein bis zwei Wochen noch mit Lunch-Paketen zufriedengeben müssen.
Die Containeranlage, in der die beiden Schulen zwei Jahre lang untergebracht waren, soll aber nicht direkt abgebaut werden, sondern „auf jeden Fall bis Ende des Jahres stehen bleiben“, wie die Stadt auf Anfrage mitteilt. Sie prüft zurzeit mehrere Nachnutzungen – welche das sein könnten, dazu macht sie keine Angaben. Darüber ist Manfred Novacek, Vorsitzender des Sportvereins DJK Agon 08, mehr als verärgert. „Ich wurde darüber nicht informiert und das entspricht nicht den Abmachungen.“ So steht die Anlage auf einem ehemaligen Sportplatz des Vereins, auf dem zuvor schon eine Traglufthalle für Flüchtlinge errichtet worden war. Dort soll Anfang 2023 ein Fußballplatz gebaut werden, der dem Verein schon lange zugesagt wurde. „Ich befürchte nun, dass es weitere Verzögerungen geben wird, zumal wir schon mehrfach vertröstet wurden“, sagt Novacek. Der Verein benötige aber dringend mehr Platz.
Platzmangel war unter anderem auch ein Grund für die insgesamt 55 Millionen Euro teuren Arbeiten am Rückert-Gymnasium. So wurde das Gebäude aus den 1970er-Jahren nicht nur umfassend saniert, sondern auch um einen neuen Trakt für die Naturwissenschaften und eine Sporthalle erweitert. Die zusätzlichen Räume sind besonders wichtig, da die Schule nach und nach die bisherige Zügigkeit von vier auf fünf erhöht, um die Kapazitäten an die steigenden Anmeldezahlen anzupassen. In den nächsten Jahren wird die Einrichtung so auf bis zu 1100 Schüler anwachsen. Zudem nimmt das Gymnasium Sonderaufgaben wahr, richtet zum Beispiel eine Klasse für ukrainische Kinder ein und ist im nächsten Jahr Bündelungsschule. Bündelungsschulen sollen etwa Seiteneinsteigern und Wiederholern das reguläre Abitur ermöglichen, wenn diese zum „Weißen Jahrgang“ gehören. Das sind Schüler des letzten Jahrgangs mit nur acht Schuljahren am Gymnasium.