Flingern Künstlerverein trifft Künstlerverein

Flingern · Gabriele Weide ist Mitglied im Bezirksverband Bildender Künstler. In dessen Räumen nimmt die Malerin ab Donnerstag an einer Ausstellung teil. Dabei sind auch fünf Vertreter vom "Verein Düsseldorfer Künstler".

 Gabriele Weide ist erst vor Kurzem in ihr Atelier gezogen. In der Ausstellung im BBK-Kunstforum zeigt sie das Bild "Black Hills" (hinten Mitte).

Gabriele Weide ist erst vor Kurzem in ihr Atelier gezogen. In der Ausstellung im BBK-Kunstforum zeigt sie das Bild "Black Hills" (hinten Mitte).

Foto: Paul Esser

Kontakte zu anderen Künstlern knüpfen, von neuen Ausstellungsmöglichkeiten erfahren, über Techniken sprechen — die Mitgliedschaft in einem Künstlerverband hat viele Vorteile. Das weiß auch Gabriele Weide. Die Malerin ist vor zwei Jahren in den Bezirksverband Bildender Künstler Düsseldorf, kurz BBK, eingetreten und hat es nicht bereut. Erst vor Kurzen bezog sie ihr Atelier in einem Hinterhof an der Birkenstraße. Für ihre erste Ausstellung nach ihrem Einzug braucht sie ihr ausgewähltes Bild nur ein paar Häuser weiter zu tragen, denn der BBK hat seine Büro- und Ausstellungsräume ebenfalls an der Birkenstraße. Unter dem Titel "BBK trifft Verein der Düsseldorfer Künstler" zeigen ab Donnerstag vier BBK-Mitglieder zusammen mit fünf Beteiligten des ältesten Künstlerverbands Düsseldorfs ihre Werke.

Regine Vander ist seit etwa sechs Jahren Mitglied im Verein Düsseldorfer Künstler, der sich kurz "VDK" nennt. Die Objektkünstlerin betont, wie wichtig die Verbindungen zu anderen sind. "Der VDK organisiert regelmäßig Ausstellungen, bei denen sich viele Teilnehmer treffen", sagt sie. Dann werde nicht nur trocken gefachsimpelt, sondern man säße oft lange bei einem Getränk zusammen. "Es ist ein gutes Zusammengehörigkeitsgefühl." Für die Ausstellung im BBK musste sie sich, wie alle anderen auch, bei den Kuratoren bewerben. Dafür fotografierte sie einige ihrer Werke und schickte diese Abbildungen ein. Zwei Objekte wählten die Kuratoren aus. "Penna" und "Touch" heißen die Sockelarbeiten aus Stahl und Kunststoff. Dass Regine Vander ihre Arbeiten im BBK gewissermaßen in einem Konkurrenzverein präsentiert, stellt für sie kein Problem dar. "Ich habe keinerlei Berührungsängste." Die vier anderen VDK-Mitglieder, die ebenfalls eines oder zwei ihrer aktuellen Objekte oder Bilder im BBK zeigen, sind Gisela Happe, Christof Knapp, Peter Leidig und Lissy Winterhoff. Der VDK hat etwa 300 Mitglieder. Ziel des Vereins ist, in Not geratenen Künstlern, sowie junge Talenten und Studierenden der Kunstakademie unbürokratisch zu helfen. Der VDK gehört mit Vereinen in München und Dresden zu den ältesten Künstlerorganisationen Deutschlands.

Gabriele Weide stellt den Besuchern ihr Bild "Black Hills" vor. Für das Motiv hat sie sich durch einen Besuch im Yellowstone-Nationalpark in den USA inspirieren lassen. "Vor einigen Jahren sind die Bäume und Büsche abgebrannt", sagt Weide. Sie war beeindruckt, wie langsam sich die Natur erholt. Mit Ölfarbe, Tusche, Ölkreide und Marmormehl malte sie das abstrakte Bild, das — so sagt die auch als Grafikerin arbeitende Künstlerin — "dem Betrachter viel Raum zur eigenen Interpretation lassen soll". Wer genau hinsehe, erkenne jedoch die Felsen, Bäume und Sträucher, an die sich die Malerin seit ihrer Reise gern erinnert. "Ich möchte mit dem Bild auch Emotionen transportieren", sagt sie. Neben Gabriele Weide zeigen auch Elisabeth Busch-Holitschke, Renate Linnemeier und Wolfgang Mössing ihre Kunstwerke. Vander hofft auf reges Interesse an der Ausstellung auch bei Künstlern, die noch nicht Mitglied eines Verbandes sind. Der Bezirksverband Bildender Künstler hat etwa 150 Mitglieder und sieht seine Aufgabe in der Wahrung der kulturpolitischen und sozialen Interessen seiner Mitglieder. Der Verein vertritt auch rechtliche und wirtschaftliche Belange der Künstler gegenüber Staat und Gesellschaft. "Dass nicht jeder Künstler in einem Verband ist, verstehe ich gar nicht", sagt Weide. "Es kostet nicht viel, und die Möglichkeiten sind vielfältig."

(lod)
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