Bilk Neue Reihe für die Senioren im Stadtteil

Bilk · Unter dem Motto "Aktive Alte" wollen mehrere Gruppen und Institutionen mit einem neuen Veranstaltungsreigen vermehrt ältere Menschen in den Salzmannbau locken. Geboten wird eine Mischung aus Information und Unterhaltung.

 Das MundArt-Kabarett tritt innerhalb der neuen Reihe "Aktive Alte in Bilk" am Mittwoch, 27. April, im Bürgerhaus Bilk an der Himmelgeister Straße auf.

Das MundArt-Kabarett tritt innerhalb der neuen Reihe "Aktive Alte in Bilk" am Mittwoch, 27. April, im Bürgerhaus Bilk an der Himmelgeister Straße auf.

Foto: Christoph Göttert

Seit bald 20 Jahren ist der Salzmannbau mit dem Bürgerhaus Bilk ein Treffpunkt für Kunst, Kultur und Bildung sowie Sitz zahlreicher Vereine und sozial tätiger Organisationen. Rund 50 000 Besucher kommen jährlich an die Himmelgeister Straße, um die vielfältigen Angebote im Haus zu nutzen. Jetzt soll auch eine Bevölkerungsgruppe noch stärker eingebunden werden, die bislang nicht so sehr im Fokus der Angebote des Hauses stand: die Senioren aus dem Stadtteil.

Unter dem Motto "Aktive Alte" haben mehrere, im Haus ansässige Organisationen eine Veranstaltungsreihe auf die Beine gestellt, die sich gezielt an die Menschen im Rentenalter wendet. Denn von denen gibt es eine ganze Menge im Stadtbezirk 3. "Rund 25 000 Senioren leben in ,Groß-Bilk', also im Bereich des Stadtbezirks", berichtet Seniorenbeirat Friedhelm Kückemanns, einer der Organisatoren der Veranstaltungsreihe. Nach seinen Worten ist gerade der Salzmannbau besonders geeignet als Anlaufstelle für diesen Personenkreis, denn das Gebäude ist nicht nur verkehrsgünstig angebunden, sondern auch komplett barrierefrei. Kückemanns: "Wir wollen die älteren Menschen hier zusammenführen."

Eine Auftaktveranstaltung hat es bereits gegeben: Am 27. Februar informierte Friedhelm Maug vom Jugendamt über die Möglichkeiten der Patientenverfügungen. Künftig soll es im Wechsel informative und unterhaltende Veranstaltungen geben. So steht am Mittwoch, 27. März, anlässlich des Internationalen Frauentages das "MundArt"-Kabarett mit Anne Wesendonk, Christine Schreiber und Christian Kartig auf dem Programm. Der Abend wird vom Gleichstellungsbüro finanziert. Dennoch ist die Veranstaltung wie alle anderen auch für die Besucher kostenfrei. Denn gerade unter den Senioren finden sich viele sozial schwächere Menschen, denen man dennoch die Teilhabe an interessanten Veranstaltungen ermöglichen will. Und auch die behinderten älteren Menschen sollen stärker eingebunden werden. Kückemanns: "Wir wollen und müssen mehr inklusiv denken." Womit er sowohl ältere behinderte Menschen als auch Senioren aus dem Migrantenbereich im Blick hat. Dabei ist es offenbar immer noch nicht so einfach, Senioren anzuwerben. So haben die Organisatoren versucht, einen Verteiler mit E-Mail-Adressen aufzubauen. Doch besitzen viele Senioren im Viertel kein Internet. So wurde in Eigenarbeit ein Flyer über die neue Veranstaltungsreihe erstellt in einer Auflage von 1500 Stück, den die AGB (Aktion Gemeinwesen und Beratung) finanziert hat. Allein 500 davon hat Kückemanns selbst im Viertel bei ihm bekannten Senioren verteilt.

"Überraschend gut" war denn auch laut Kückemanns der Besuch der ersten Veranstaltung mit rund 45 Besuchern. Und diese Teilnehmer seien sehr diskussionsfreudig gewesen. Nach dem "MundArt-Kabarett" geht es dann im April weiter mit einem Gedächtnistraining-Parcours, wird im Mai das Thema "Wohnen ohne Barrieren" und im Juni wird anlässlich des 725-jährigen Stadtjubiläums ein Liedernachmittag geboten. Das Organisationsteam plant nun bereits das kommende Halbjahr. Darüber hinaus möchte man gerne einen Tanztee einführen, der einmal monatlich speziell für Senioren im Salzmannbau stattfindet.

"Ein solcher Tanztee ist ausgesprochen gesundheitsfördernd, aber auch wichtig, um neue soziale Kontakte zu knüpfen", sagt Mari Uhlig vom Verein "Kom!ma" für Frauenkommunikation, der ebenfalls am Projekt beteiligt ist.

(RP)
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