Komödie Stundenlange Proben für die Theater-WG

Düsseldorf · Zwei Wochen vor der Saison-Premiere in der "Komödie" geht es auf der Probebühne hoch her. Jeden Morgen um 10 Uhr versammeln sich die Schauspieler um Regisseur Thomas Weber-Schallauer.

 Proben für das neue Stück in der Komödie: Julia Streich, Miriam Horwitz, Maximilian Claus und Sascha Wussow (v.l.) leben in einer Wohngemeinschaft.

Proben für das neue Stück in der Komödie: Julia Streich, Miriam Horwitz, Maximilian Claus und Sascha Wussow (v.l.) leben in einer Wohngemeinschaft.

Foto: andreas Bretz

Zwei Wochen vor der Saison-Premiere in der "Komödie" geht es auf der Probebühne hoch her. Jeden Morgen um 10 Uhr versammeln sich die Schauspieler um Regisseur Thomas Weber-Schallauer.

Dann wird mit stundenlanger Konzentration eine Szene nach der anderen abgerufen und am dramaturgischen Ablauf von "Zusammen ist man weniger allein" gefeilt. Anna Bechstein schrieb die Theaterfassung nach dem französischen Erfolgsroman von Anna Gavalda.

Das charmante "Großstadtmärchen" spielt sich in der Küche einer Wohngemeinschaft ab. "Fünf grundverschiedene Menschen müssen sich irgendwie zusammenraufen", beschreibt Weber-Schallauer die Handlung. "Alle haben ihre Verletzungen, ihre Haltung dem Leben gegenüber. Es ist eine kleine Versuchsanordnung, bei der am Ende jeder spürt, wie sehr er die anderen braucht." Nach einigen hitzigen Dialogen der WG-Bewohner und eindeutigen Geräuschen hinter der Wand ist eines schnell herauszuhören: In der "Komödie" werden einmal mehr ganz neue Töne angeschlagen.

"Neue Töne, aber alte Themen", korrigiert der Regisseur. "Das Stück passt durchaus auf den Düsseldorfer Boulevard." Von seinem Ensemble ist er begeistert: "Ideal besetzt, ich könnte mir kein anderes vorstellen. Von Anfang an stellte sich ein Ton ein, der absolut stimmig war. Wie die miteinander umgehen und sich künstlerisch annähern, ist schön zu beobachten. Die Proben werden von Kreativität und Konstruktivität getragen." Neben vier jüngeren Leuten wirkt als Großmutter Hannelore Droege mit, die als einzige schon in der "Komödie" gastierte.

Die Neulinge kommen aus allen Himmelsrichtungen: Miriam Horwitz aus Heidelberg (die Tochter von Theaterstar Dominique Horwitz lebt privat auch in einer WG), Maximilian Claus aus Berlin, Julia Streich (war erst kürzlich im "Theater an der Luegallee" zu sehen) aus Wuppertal — und Sascha Wussow aus Wien. Für den Schauspieler und Maler ist das Engagement am Rhein besonders spannend und berührend: Die stürmische Liebe seiner verstorbenen Eltern Klausjürgen Wussow und Ida Krottendorf begann bei "Egmont" in der Ära Stroux am Düsseldorfer Schauspielhaus.

Mit der Stadt will er sich nach der Premiere am 24. Juli vertraut machen. Seine Kollegen haben bereits Eindrücke gesammelt. "Wir waren am Wochenende in der Armenküche am Rheinufer", erzählt Claus. "Düsseldorf ist super und sehr sympathisch." Horwitz: "Die Stadt wirkt auf engstem Raum sehr facettenreich und angenehm belebt." — Das Stück wird vom 24. Juli bis zum 5. September gespielt. Regina Goldlücke

(RP)
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