Düsseldorf Stadt lockt mehr internationale Immobilien-Investoren

Düsseldorf · In den ersten sechs Monaten des Jahres hatten internationale Käufer einen Anteil von 48 Prozent am Transaktionsvolumen.

 Das Einkaufszentrum Kö-Galerie (mit Bürobereich) wurde für rund 300 Millionen Euro verkauft.

Das Einkaufszentrum Kö-Galerie (mit Bürobereich) wurde für rund 300 Millionen Euro verkauft.

Foto: Bernd Schaller

Düsseldorf ist bei Investoren aus dem Ausland beliebter denn je. Die Wirtschaftskraft, die politische Bedeutung als Landeshauptstadt, die strategisch günstige Lage in der Rhein-Ruhr-Region und nicht zuletzt die Schuldenfreiheit machten die Stadt attraktiv, erklärten die Experten von Colliers International Düsseldorf gestern bei einer Bilanz des Immobilienmarktes im ersten Halbjahr. "Internationale Investoren lieben Düsseldorf", so Managing Partner Ignaz Trombello. Der Anteil ausländischer Investitionen betrug in den ersten sechs Monaten mit 48 Prozent fast die Hälfte. Im vergangenen Jahr waren es 42, 2012 gerade einmal zwölf Prozent.

Im ersten Halbjahr wurden bei Transaktionen insgesamt 915 Millionen Euro umgesetzt, besonderen Anteil hatten daran die Verkäufe der Kö-Galerie für rund 300 Millionen Euro und des ehemaligen WestLB-Komplex' (heute: "Herzog-Terrassen") in Friedrichstadt für rund 350 Millionen Euro. Für das Gesamtjahr rechnet man bei Colliers sogar mit einem Volumen von zwei Milliarden Euro, also deutlich über dem Schnitt der vergangenen fünf Jahre von 1,26 Milliarden Euro. Vor allem angesichts der niedrigen Zinsen sind Immobilien derzeit als Anlage besonders gefragt. Düsseldorf misst sich dabei mit großen europäischen Metropolen: Das Volumen lag 2013 mit 1,9 Milliarden Euro zwar deutlich niedriger als in Central London (16,2 Milliarden), Paris (10,5 Milliarden) oder der deutschen Top-Stadt München (4,8 Milliarden), aber insgesamt immerhin auf Rang zehn noch vor Madrid (eine Milliarde). "Damit spielt Düsseldorf als kleine Stadt in der obersten Liga", so Herwig Lieb, Director Investment bei Colliers Düsseldorf.

Der Büro-Vermietungsmarkt ist angesichts eines schwächeren zweiten Quartals unter den Zahlen der ersten Jahreshälfte 2013 geblieben. Vor allem fehlten größere Abschlüssen - bisherige Spitzenreiter des Jahres sind die Entscheidung von Rheinmetall, als Eigennutzer in das "Delta D" in der Unternehmerstadt zu ziehen (6500 Quadratmeter), der Abschluss des Essener Unternehmens MFI über 4600 Quadratmeter in der Airport-City und der geplante Umzug von Mitsui in die Herzog-terrassen (4500 Quadratmeter). Viele Firmen entscheiden sich derzeit aber auch für eine Verlängerung ihrer bisherigen Verträge und gegen einen Umzug.

Die Spitzenmiete in Top-Lagen liegt bei etwa 27,50 Euro je Quadratmeter. Allerdings erwarten die Experten hier einen Rückgang, da in den Spitzenlagen in der Innenstadt kaum Flächen angeboten werden.

(RP)
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