Immobilien Düsseldorfer Büros bei Investoren gefragt

Gewerbe-Immobilien für mehr als eine Milliarde Euro wurden im ersten Halbjahr in der Landeshauptstadt verkauft. Der Büro-Vermietungsmarkt startet eher langsam.

 Das ehemalige Straßenverkehrsamt wird zum Heinrich-Campus. Deloitte hat dort 35.500 Quadratmeter gemietet.

Das ehemalige Straßenverkehrsamt wird zum Heinrich-Campus. Deloitte hat dort 35.500 Quadratmeter gemietet.

Foto: msm

Büro-Immobilien in Düsseldorf sind bei nationalen und internationalen Investoren nach wie vor höchst gefragt. Die Verkäufe überschritten im ersten Halbjahr erneut die Milliarden-Grenze, lagen allerdings mit 1,1 Milliarden rund zwei Prozent unter dem Vergleichswert des Vorjahres. Für das zweite Halbjahr sei noch mit einer Steigerung des Transaktionsvolumens zu rechnen, berichten die Immobilien-Experten des Unternehmens JLL in ihrem Halbjahresbericht. Bei den Büro-Vermietungen gab es dagegen einen spürbaren Rückgang. Im folgenden die wichtigsten Fakten im Überblick:

Groß-Abschlüsse prägen das Geschäft „Es gibt weniger Abschlüsse, dafür aber deutlich mehr Volumen bei jedem einzelnen“, sagt der Team-Leader Office Investment bei JLL in Düsseldorf, Peter Finke. So gab es im ersten Halbjahr zwar nur 42 Transaktionen (Vorjahr: 69), bei diesen ging es im Schnitt aber um 35 Millionen statt vorher 15 Millionen Euro. Das größte Paket kaufte dabei übrigens die Stadt Düsseldorf selbst: Sie erwarb das in ihrem Auftrag entwickelte Schulen-Portfolio der Stadttochter IPM für 225 Millionen Euro. Aber auch auf dem freien Markt gab es große Geschäfte, wie JLL weiter berichtet: So wurde das markante Projekt „Fürst & Friedrich“ an der Friedrichstraße, bei dem eine historische Fassade vor dem Neubau erhalten bleibt, vom Entwickler Art Invest für rund 100 Millionen Euro an einen britischen Investor verkauft.


Das sind die Käufer Der Anteil ausländischer Investoren lag den JLL-Experten zufolge bei 29 Prozent, aber auch unter den Verkäufern machten sie 28 Prozent aus. Das Immobilienunternehmen Savills sieht besonders im Value-Add-Segment (also hohe Renditeerwartungen, vergleichsweise großes Ausfallrisiko) viel Kapital aus dem angelsächsischen Raum im Markt. Düsseldorf rücke für internationale Investoren neben Berlin, Hamburg und München zunehmend in den Fokus. Aktuell befinden sich noch fünf weitere Düsseldorfer Gewerbeimmobilien im Wert von mehr als 100 Millionen Euro in der Vermarktung.

 Das „Fürst & Friedrich" ist noch nicht fertig, aber bereits an einen Investor verkauft.

Das „Fürst & Friedrich" ist noch nicht fertig, aber bereits an einen Investor verkauft.

Foto: Art Invest/SOP Architekten

Vermietungsmarkt langsamer angelaufen Im ersten Halbjahr wurden in Düsseldorf 192.500 Quadratmeter Büros neu vermietet (Zahl: JLL) – sechs Prozent unter dem Vorjahreswert. Herausragend war der Mietvertrag des Wirtschaftsprüfers Deloitte, der 35.500 Quadratmeter Büroflächen auf dem noch zu errichtenden Heinrich-Campus (früheres Straßenverkehrsamt) angemietet hat. „Das ist die größte Anmietung in Düsseldorf seit Jahresbeginn 2014“, sagt JLL-Bürovermietungsexperte Martin Becker. Die Immobilienvermittler rechnen noch mit einigen größeren Abschlüssen im zweiten Halbjahr. Für das Gesamtjahr gehe man daher weiter von 500.000 Quadratmeter Neuvermietung aus.

Begehrte Stadtteile Am stärksten lief im ersten Halbjahr mit 51.700 Quadratmetern der Teilmarkt Nord, allerdings im wesentlichen wegen des Deloitte-Abschlusses. Dahinter rangiert der Bereich City (34.900 Quadratmeter), der zwar hochbegehrt ist, aber wenige freie Flächen zur Vermarktung bietet. „Generell kann man sehen, dass die Flächenverfügbarkeit im Zentrum weiter zurückgeht, während sie in Randlagen wie Neuss, am Flughafen und linksrheinisch leicht steigt“, so Becker. Als Ausweichflächen wählen Mieter laut Dennis Meyerhoff, Associate Director bei Savills, aber auch gerne Kennedydamm oder Seestern, wo noch moderne Flächen in guter Lage verfügbar seien.

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