Kommentar Kein Spaß, sondern Strafe

Das härteste am Jugendarrest ist für die meisten der dort eingesperrten jungen Leute, dass sie viel Zeit, aber keinen Strom - und damit keinen Spaß - haben. Auf Handy, I-Pod, Computer und Fernseher verzichten zu müssen, tut diesen Jugendlichen deutlich mehr weh als ein paar Sozialstunden oder ein Antiaggressionstraining.

Jugendstrafen sollen erziehen, und sie werden nicht zuletzt bei denen nötig, deren Erziehungsberechtigte ihrer Pflicht dazu nicht nachkommen. Da ist es nur konsequent, wenn die Richter zu ähnlichen Maßnahmen greifen, wie sie in Elternhäusern angewandt werden: Handyverbot oder eben Ausgangssperre für die Altstadt.

Das Jugendstrafrecht bietet viele Instrumente an, junge Täter so in ihre Schranken zu weisen, dass sie die Strafen auch als solche empfinden. Gut, wenn die beteiligten Behörden nun gemeinsam Wege öffnen, um auch kreativere Entscheidungen umzusetzen.

Stefani Geilhausen

(RP)
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