Fußball SC West: Mit Dusel zum Punktgewinn

Düsseldorf · Die Oberkasseler mauern sich zum 2:2 gegen den SC Kapellen-Erft und bleiben in der Fußball-Oberliga ungeschlagen.

Für eine englische Woche waren die Wetterverhältnisse am vierten Spieltag der Fußball-Oberliga undankbar. Mit Temperaturen jenseits der 30 Grad und den Kraftakt gegen den Wuppertaler SV in den Beinen, musste der SC West noch einmal alles in die Waagschale werfen, um auch gegen den SC Kapellen zu bestehen. Am Ende mauerte sich der Aufsteiger zu einem glücklichen 2:2.

Angesichts der spätsommerlichen Hitze suchten viele Zuschauer den direkten Weg zum Getränkestand auf. In der zähen Anfangsphase gab es dafür auch genügend Zeit. Selbst SCW-Trainer Marcus John hätte sich über ein kühles Erfrischungsgetränk gefreut - "von außen hat es sich mit einem kühlen Pils sicher besser zusehen lassen" - stattdessen gab es aber zunächst die kalte Dusche. Denn der SC Kapellen ging mit seiner ersten Torchance in Führung: Keisuke Ota flankte den Ball auf den kopfballstarken Benjamin Schütz (23.). Doch die Oberkasseler, die sich in der Liga erstmals mit einem Rückstand konfrontiert sahen, reagierten. Nach einem Ballgewinn verzögerte Simon Deuß geschickt, ehe er Ryutaro Omote auf den Weg zum Ausgleich schickte. Kurz darauf verwertete der Passgeber dann einen fragwürdigen Foulelfmeter an Abdelkarim Afkir.

In Hälfte zwei folgte dann aber der von Gästetrainer Frank Mitschkowski prophezeite Einbruch. "Uns war klar, dass West aufgrund der Partie gegen Wuppertal irgendwann konditionell nachlassen würde." Entsprechend erkämpften sich die Seinigen ein klares Übergewicht. Zu einem größeren Ertrag als das 2:2 durch Ota, dem wohl auffälligsten Akteur, sollte es aber nicht kommen. "Wir wollten unbedingt einen Punkt mitnehmen, denn sonst hätten wir unsere Leistung gegen Wuppertal kaputt gemacht. So ist das Ergebnis top", befand John zufrieden.

Turu - 1. FC Bocholt 2:0. Eine mäßige erste Halbzeit erlebten die Zuschauer in der Partie zwischen Turu und dem 1. FC Bocholt, die die Mannschaft von Trainer Frank Zilles am Ende mit 2:0 für sich entscheiden konnte.

Denn nach einem recht chancenarmen ersten Durchgang nahm die Begegnung in der zweiten Hälfte an Fahrt auf. Zwar wurde das Spielniveau nicht sonderlich besser, aber zumindest sahen die Besucher mehr Aktionen in den Strafräumen. Um die 60. Minute herum hatten die Anhänger der Turu den Torschrei bereits dreimal auf den Lippen. Doch Patrick Dertwinkel und zweimal Saban Ferati vergaben ihre Möglichkeiten. Dann geschah tatsächlich das, was Trainer Zilles später so beschrieb: "Ich hatte gesagt, dass wir das Spiel von der Bank aus gewinnen können." Düsselsdorfs Trainer wechselte für Ferati Stürmerkollege Samuel Limbasan ein. Der umspielte fünf Minuten später zwei Gegenspieler und schlug eine Flanke auf den Elfmeterpunkt. Markus Rychlik verpasste, und der Ball trudelte Richtung langer Pfosten. Zum Entsetzen seiner Mitspieler und seines Trainers Manuel Jara misslang dort Yannik Oenning der Klärungsversuch, und der Ball ging zur Führung der Hausherren über die Torlinie. "Sieben Jahre bin ich jetzt Trainer. Aber so ein Tor habe ich noch nie gesehen", meinte Jara.

Drei Minuten später sollte Zilles bei der zweiten Auswechslung wieder den richtigen Riecher haben. Für den verletzten Maximilian Nadidai kam Kevin Lobato. Der war gerade einmal sechs Minuten auf dem Feld, als er das 2:0 erzielte. Lobato traf in der 89. Minute sogar noch einmal den Pfosten, so blieb es aber beim nie ungefährdeten 2:0-Sieg..

"In der zweiten Hälfte haben wir gut gespielt, hätten aber noch effektiver sein müssen", meinte Zilles.

VfB Hilden - TV Kalkum-Wittlaer 3:3. An mangelnder Unterhaltung konnten sich die Zuschauer in der Partie zwischen Hilden und dem TVKW nun wirklich nicht beklagen. Intensive Zweikämpfe, ein halbes Dutzend Tore und dazu ein selten gesehener Platzwechsel sorgten für ein illustres Programm.

Doch der Reihe nach: TVKW-Trainer Giuseppe Montalto wollte gegen Hilden etwas riskieren und setzte trotz fehlender Frische auf seinen Stabilisator Matthias Fenster. Der Plan ging auf, denn die Gäste gingen prompt in Führung. Zuerst vollendete Aziz Afkir einen Konter (9.), dann erhöhte Christian Schuh sogar auf 2:0 (22.). Angesichts der Sommerhitze folgte nach 25 Minuten eine Trinkpause, die den TVKW aus dem Rhythmus brachte. Erst recht aus dem Tritt geriet der Aufsteiger aber nach einer fragwürdigen Elfmeterentscheidung gegen Fenster, die Hilden auf 1:2 heranbrachte. "Matthias grätscht dem Gegner souverän den Ball vom Fuß. Ich habe mich schon über das gute Tackling gefreut und war fassungslos, als es plötzlich Elfmeter gab", schilderte Montalto die Situation.

Zur Halbzeit geriet Referee Marco Lechtenberg erneut in den Mittelpunkt. Weil er vergessen hatte die Trinkpause mit einzuberechnen, begann er den zweiten Durchgang zunächst ohne Seitenwechsel. Nach zwei Minuten ging es dann aber wieder in die gewohnte Richtung, vor allem aber in die erhoffte Richtung des VfB. Denn mit zunehmender Spieldauer wurden die Hausherren stärker. So gelang Jannik Weber das 2:2, ehe Maximilian Heckhoff mit einem Kunstschuss den alten Vorsprung wiederherstellte.

In der 87. Minute kassierte der TVKW am Ende noch das 3:3. Doch auch dieser erzeugte beim TVKW Kopfschütteln. "Sebastian Brunnen wurde vorher gefoult und aus dieser Situation ergibt sich der Ausgleich", monierte Montalto, gab sich mit dem Punkt aber zufrieden.

(RP)
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