Handball HSG macht es spannend

Der Handball-Zweitligist führte gegen Aufsteiger HC Erlangen schon klar, musste am Ende aber fast noch zittern. Das Ergebnis von 33:32 (19:17) drückt die wahren Kräfteverhältnisse nur unzureichend aus.

Wenn der erklärte Aufstiegsfavorit der 2. Handball-Bundesliga gegen einen Liga-Neuling in beiden Halbzeiten mit sechs und mehr Treffern Differenz führt, sollte die Ernte eigentlich eingefahren sein. Die HSG schien sich allerdings vorgenommen zu haben, den 1960 Fans im Burg-Wächter Castello unbedingt einen spannenden Handball-Nachmittag bieten zu wollen. Und so ließ sie den wacker kämpfenden HC Erlangen zweimal arg nah herankommen und schaukelte letztlich den 33:32 (19:17)-Sieg so eben nach Hause.

Wen wundert's, dass Trainer Georgi Sviridenko das Geschehen nicht gerade enthusiastisch schilderte. "Das Einzige, mit dem ich heute zufrieden bin, ist der Sieg", sagte der Weißrusse. "Es war ganz wichtig, die Saison mit einem Erfolg zu beginnen. Aber unsere Abwehr stand nicht kompakt, nicht sicher genug." Und weil das in besonderem Maße für den Deckungsteil um Zugang Andrej Kurchev galt, war Sviridenko auch mit seinem Landsmann nicht rundum zufrieden: "Er hat gute Ansätze gezeigt, aber es sind zu viele Gegentreffer über seine Seite und die von Philipp Pöter gefallen."

Nach 18 Minuten Spielzeit hätte ganz sicher niemand mit dieser durchwachsenen Analyse gerechnet. Da führten die Düsseldorfer sicher mit 13:7, hatten bis zu diesem Zeitpunkt einen sehenswerten Angriffswirbel hingelegt. "Das hatten wir uns so vorgenommen", berichtete Andrej Kurchev. "Wir wollten das Spiel schnell machen, der gegnerischen Abwehr keine Zeit geben. Aber es war nicht gut für uns, schon nach zehn Minuten 7:2 zu führen. Da haben wir Erlangen etwas zu leicht genommen."

Das sah auch Max Ramota so. "Wir haben uns das Leben selbst schwer gemacht", meinte der Abwehrchef. "Ich hätte nicht gedacht, dass wir noch solche Abspracheprobleme haben würden." Der Routinier fand darin aber sogar etwas Positives: "Einige wären womöglich abgehoben, wenn wir zu hoch gewonnen hätten. Jetzt wissen wir wenigstens genau, woran wir zu arbeiten haben. Für einen vermeintlichen Aufstiegs-Aspiranten waren wir jedenfalls nicht clever genug."

Auf der anderen Seite machten die in beiden Hälften sichtbaren starken Phasen durchaus Lust auf mehr. Die HSG hat ihre Topform noch nicht gefunden — aber sie hat sie schon einmal angedeutet.

HSG Puhle — Heinrichs 2, Berblinger 6/3, Pöter 4, Ramota 4, Fölser 7, Novickis 2, Kurchev 3, Kogut, Wernicke 5, Niese, von Gruchalla.

(RP)
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