Landgericht Prozess um Trio, das Händler mit Mord drohte

Düsseldorf · Wegen der Geiselnahme eines Geschäftsmannes (50) verhandelt das Landgericht seit Dienstag gegen drei Angeklagte. Die beiden Männer (32/51) und eine Frau (57) sollen den Kaufmann vor zwei Jahren nach Essen gelockt, ihn überwältigt und wegen einer Forderung von 80 000 Euro ihm mit seiner Verstümmelung und Ermordung gedroht haben. Zur Anklage wollen alle drei aber erst am nächsten Prozesstag aussagen.

Das Opfer gab an, als Strohmann für Schrotthändler aus Essen etliche Geschäfte abgewickelt zu haben – und weil ihn damals erhebliche Steuerschulden drückten, habe er vom Erlös zunächst das Finanzamt bedienen wollen. Doch das jetzt angeklagte Trio und ein weiterer Mittäter (21) habe das gewaltsam verhindert. Von den Tätern nach Essen gelockt, sei er dort aus dem Auto gezerrt, geschlagen und getreten worden. Auch habe man ihm gedroht, ihn aufzuhängen und auf einem Schrottplatz zu begraben. Später sollen die Täter angekündigt haben, ihm mit einer Axt eine Hand abzuhacken, falls er sich weigert, eine Bankvollmacht auf den Namen der angeklagten Frau auszustellen. Aus Angst habe er gehorcht. Die 57-Jährige habe daraufhin aus seinem Bankschließfach an der Kö 75 000 Euro abgeholt. Markant ist bei diesem Fall, dass der 50-Jährige nach weiteren Todesdrohungen und seiner Freilassung nicht zur Polizei gegangen war, keine Anzeige erstattet hatte. Weil er aber bei der Geiselnahme einen Notruf absetzen konnte, kam die Polizei dem Fahrer (21) des Entführungsautos auf die Spur.

Ob und in welchem Umfang sich die Vorwürfe gegen das angeklagte Trio bestätigen, wird am 24. Oktober geklärt.

(RP)
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