Einzelhandel P & C prüft Verkleinerung großer Filialen

Der Modehändler ist mit den Umsätzen unzufrieden und überprüft die Konzepte für seine großen Standorte. Düsseldorf gehört dazu.

2018 war für die Modebranche schwierig, weil Herbst- und Winterware lange Zeit kaum gefragt waren.

2018 war für die Modebranche schwierig, weil Herbst- und Winterware lange Zeit kaum gefragt waren.

Foto: Endermann, Andreas (end)

Angesichts hinter den Erwartungen zurückgebliebener Umsätze will die Düsseldorfer Modekette Peek & Cloppenburg für ihre großen Verkaufshäuser verschiedene Veränderungen prüfen. Zwar betrachte man den stationären Handel als unverzichtbar: „Gleichzeitig sieht Peek & Cloppenburg auch die Notwendigkeit, seine Verkaufshäuser zu bewerten und gegebenenfalls an die Anforderungen der Kunden anzupassen“, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit.

Man stoße Neuerungen an und bearbeite seine Flächenkonzepte, um für die Kunden wieder attraktiver zu werden, hieß es. Neben Verkleinerungen von Geschäften wird demnach auch über Untervermietungen und Pop-up-Flächen nachgedacht, um den Platz produktiver zu nutzen. Im Fokus sind dabei große Filialen mit mehr als 10.000 Quadratmetern Verkaufsfläche, zu denen auch die am Unternehmenssitz Düsseldorf (Schadowstraße) gehört. Eine Sprecherin sagte am Donnerstag auf Anfrage, die genannten Überlegungen beträfen damit natürlich auch Düsseldorf – allerdings seien weder für diesen noch für einen anderen Standort bereits konkrete Maßnahmen beschlossen. „Wir denken über diese Dinge einfach intensiv nach.“

Im Geschäftsjahr 2017 stagnierte der Umsatz des Unternehmens Peek & Cloppenburg Düsseldorf den Angaben zufolge bei knapp 1,5 Milliarden Euro – eigentlich hatte man sich eine Steigerung erhofft. Als ein wesentlicher Grund für die Probleme vieler stationärer Mode-Unternehmen gilt die weiterhin wachsende Beliebtheit des Online-Handels, mit der auch sinkende Kundenzahlen in den Innenstädten einhergehen. Peek & Cloppenburg betonte vor diesem Hintergrund, man investiere ebenso wie in die bestehenden und neuen Standorte auch in die digitale Weiterentwicklung. Der Onlinehandel sei ein wichtiger Vertriebskanal.

Über das laufende Jahr hieß es, 2018 habe die Modebranche nicht zuletzt aufgrund extremer Wetterphänomene „vor große Herausforderungen gestellt“. Man erwarte ähnliche Zahlen wie 2017, sehe aber dem Weihnachtsgeschäft zuversichtlich entgegen.

Das Düsseldorfer „Weltstadthaus“, wie Peek & Cloppenburg seine großen Filialen nennt, ist in den vergangenen Jahren schon mehrfach verändert und modernisiert worden. Im Frühjahr 2013 wurde die Verkaufsfläche des Hauses um mehr als 2000 Quadratmeter erweitert und dabei das Angebot an Premium-Marken aufgestockt. Beobachter deuteten die Maßnahme damals auch als Mittel, dem Konkurrenten Breuninger zu begegnen, der einige Monate später seine Filiale im nahegelegenen Kö-Bogen eröffnete.

Im Frühjahr des vergangenen Jahres feierte der Modehändler dann den Abschluss eines weiteren Umbaus, bei dem unter anderem die Fläche für Top-Marken in der dritten Etage und die Boutique im Untergeschoss neu gestaltet wurden.

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