Obdachlosenzeitung in Düsseldorf „FiftyFifty“-Verkäufer testen bargeldloses Bezahlen

Düsseldorf · Seit Beginn der Corona-Pandemie haben es auch die Verkäufer der Obdachlosenzeitung „FiftyFifty“ in Düsseldorf schwer. Viele Passanten kaufen die Zeitung nicht mehr. Jetzt testen die Verkäufer eine bargeldlose Zahlungsmethode.

 Verkäufer der Obdachlosenzeitung „FiftyFifty“ zeigen das bargedlose Zahlen mit der EC-Karte auf dem Klemensplatz in Kaiserswerth.

Verkäufer der Obdachlosenzeitung „FiftyFifty“ zeigen das bargedlose Zahlen mit der EC-Karte auf dem Klemensplatz in Kaiserswerth.

Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Die Digitalisierung macht auch vor Obdachlosen nicht halt: Verkäufer der Obdachlosenzeitung „FiftyFifty“ testen in Düsseldorf derzeit das bargeldlose Bezahlen der Exemplare.

„Wir sind da in der Experimentierphase und hoffen, dass das Angebot witterungsstabil ist“, sagte Mitarbeiterin Julia von Lindern auf Anfrage. Wegen der Corona-Pandemie wollten viele Zeitungskäufer nicht mehr mit Bargeld zahlen. Zehn Kartenlesegeräte seien deshalb in einer Testphase im Einsatz, um Abhilfe zu schaffen. Die „Bild-Zeitung hatte zuerst berichtet.

Der bargeldlose Verkauf habe aber auch Nachteile, sagte von Lindern. „Das Geld wird erst mit Tagen Verzögerung den Konten der Verkäufer gut geschrieben. Es ist damit keine direkte Soforthilfe mehr.“

Wie alle Obdachlosenzeitungen habe „FiftyFifty“ mit rückläufiger Auflage zu kämpfen. Deshalb gebe es seit August ein Digital-Abo der Zeitung. 700 Abonnenten habe man für die Onlineausgabe der monatlich erscheinenden Zeitung seither gewinnen können. Ziel sei es, bis Jahresende die 1000er-Marke zu schaffen. Die Printauflage liegt bei 20.000 Exemplaren.

(csr/dpa)
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