Senioren in Düsseldorf Neuer Betreiber für insolventes Heinrich-Zschokke-Haus

Gerresheim · Die Convivo Düsseldorf GmbH übernimmt das Seniorenwohnheim zum 1. April. Die Einrichtung soll künftig „Seniorenhaus Gerresheimer Wald“ heißen.

 Das Heinrich-Zschokke-Haus kann als Pflegeeinrichtung erhalten werden.  RP-Foto: Marc Ingel

Das Heinrich-Zschokke-Haus kann als Pflegeeinrichtung erhalten werden. RP-Foto: Marc Ingel

Foto: Marc Ingel

Das bislang unter der Bezeichnung Heinrich-Zschokke-Haus bekannte Seniorenwohnheim des gleichnamigen Vereins an der Hagener Straße bleibt als vollstationäre Pflegeeinrichtung und mit den angeschlossenen Seniorenwohnungen erhalten. Das haben die beratenden Rechtsanwälte Peter Mazzotti und Marc d’Avoine von der Kanzlei „ATN d’Avoine Teubler Neu“ jetzt mitgeteilt.

Der Betrieb soll zum 1. April von der Convivo Düsseldorf GmbH, einer Gesellschaft der Convivo-Unternehmensgruppe, übernommen werden. Die Einrichtung soll künftig „Seniorenhaus Gerresheimer Wald“ heißen. Die Verträge, die auch die Übertragung des Gebäudes umfassen, seien beidseitig notariell beurkundet. Es würde lediglich noch die Zustimmungen der Gläubigerversammlung, die am 26. März zusammentritt, und die des Grundstückeigentümers, der Stadt Düsseldorf, fehlen.

Mit dem Betriebsübergang gehen alle 73 Arbeitsverhältnisse von dem insolventen auf den neuen Betreiber über. „Mit Disziplin und sicher auch etwas Glück konnte dort bislang eine Corona-Infektion unter den Bewohnern, die wie die Belegschaft mittlerweile eine erste Impfung erhalten haben, verhindert werden“, heißt es in einer Mitteilung der Kanzlei. Außerdem sei die Arbeitsweise digitalisiert und das Personal entsprechend geschult worden. Nun soll das Haus schnellstmöglich in die Lage versetzt werden, in der vollstationären Einrichtung wieder 60 Bewohner betreuen zu können. Zuletzt waren es nur noch 38. Zur besseren Auslastung bedürfe es nicht zuletzt auch weiteren Personals. Ein erster Anschub dahingehend sei sogar noch dem Verein Heinrich-Zschokke-Haus gelungen: Im vergangenen Jahr seien sechs Pflegefachkräfte aus Mexiko in das Haus gekommen, die jetzt ihre Anerkennungsprüfung absolvieren, um dann auch in Deutschland als Fachkraft tätig sein zu können.

Nach knapp 24 Jahren seit der Errichtung des Hauses sollen zeitnah auch notwendige Modernisierungsmaßnahmen an und in dem Gebäude in Angriff genommen werden. Ferner sei beabsichtigt, die Einrichtung zu erweitern. Geprüft werde zudem ein Ausbau auf die in Nordrhein-Westfalen mittlerweile maximal zulässigen 80 vollstationären Pflegeplätze.

Mit der Übertragung seiner Senioreneinrichtung werde der Verein Heinrich-Zschokke-Haus in der Eigenverwaltung erfolgreich saniert. Dazu erklärt der geschäftsführende Vorstand Julian Schily: „Unser Hauptziel war und ist, die Einrichtung für die Bewohner und Mitarbeiter zu erhalten. Darüber hinaus ist es uns gelungen, dass wir alle Schulden vom Bäcker bis zur Bank begleichen können.“ Der in diesem Verfahren federführend beratende Rechtsanwalt Peter Mazzotti ergänzt: „In der Fachsprache ist die Rede vom Wegfall der Insolvenzgründe. Der Verein wird nicht mehr überschuldet und zahlungsunfähig sein. Damit kann das Verfahren nach Zahlung des Kaufpreises eingestellt werden.“ Statistisch gesehen ein extrem seltenes Ereignis, wie er betont.

In dem Investorenprozess hätten sich zahlreiche Interessenten zu verschiedenen Übernahme-Szenarien positioniert. Rechtsanwalt Peter Mazzotti habe den Vereinsvorstand bei der Investorensuche und den Verhandlungen entsprechend unterstützt.

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