Ermittler sprechen von Tatserie Mutter wegen Tötung ihres Babys vor Gericht

Ein weiterer Fall von Kindstötung beschäftigt ab Dienstag das Schwurgericht des Landgerichts Düsseldorf. Eine 39-jährige Frau aus Kaiserswerth soll ihr Baby direkt nach der Geburt im September 2003 umgebracht haben. Später wurde es von Nachbarn in einer Kühlbox gefunden.

 Wegen einer Einbruchsserie in Luxushotels muss sich eine Bande vor Gericht verantworten.

Wegen einer Einbruchsserie in Luxushotels muss sich eine Bande vor Gericht verantworten.

Foto: rpo/ms

Nicole W. soll laut Ermittlungen die Schwangerschaft vor ihrem Mann und dem Rest der Familie verheimlicht haben. Der Grund: Angeblich wollte der Ehemann kein drittes Kind. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die 39-Jährige das Baby im Waschkeller ihres Wohnhauses zur Welt gebracht und hier getötet hat.

Der Frau drohen bis zu 15 Jahre Haft. Allerdings geht die Staatsanwaltschaft von einer "verminderten Schuldfähigkeit" aus. Für das Verfahren hat das Düsseldorfer Landgericht sechs Verhandlungstage angesetzt. Das Urteil soll am 19. Juli verkündet werden.

Der Fall passt in eine Reihe von Kindstötungen, die die Ermittler rund um Düsseldorf in den vergangenen Jahren beschäftigt haben. "Wir hatten alleine in den letzten drei Jahren sechs Fälle, in denen Kleinkinder oder Babys von ihren Müttern getötet wurden", sagt Landgerichtssprecher Ulrich Thole.

Begonnen hatte die traurige Serie von Kindstötungen im Januar 2004. Damals hatte eine 19-Jährige aus dem rheinischen Dormagen ihr neugeborenes Baby unter einer Decke erstickt. Der Vater des Kindes war eine Discotheken-Bekanntschaft, niemand sollte etwas von der Schwangerschaft erfahren. Letztlich wurde die junge Frau zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt.

(afp)
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