Kommentar Medienkompetenz weiter stärken

Das unter dem Etikettenschwindel "Nominieren" daherkommende "Auf-Ex-Saufen" zeigt, wie Schwärme im Netz funktionieren. Wer nur originell genug seine Flasche runterkippt, dem beschert die Facebook-Gemeinde ein ganz besonderes Gefühl. Eben noch unbeachtet, wird der Akteur plötzlich gemocht ("geliked"). Von Tausenden.

Ein Gefühl, das so mancher Teenager in seinem Schulalltag schmerzlich entbehrt. "Ich poste (stelle ins Netz), also bin ich" — so ticken in der vernetzten Welt vor allem die Jüngeren. Und verlieren in ihrer Sucht nach Aufmerksamkeit und Originalität bisweilen das Maß. Deswegen soziale Netzwerke pauschal als "Teufelszeug" zu geißeln, führt nicht weiter. Besser ist es, junge Menschen zu professioneller Medienkompetenz zu verhelfen. Klar ist zudem: Sauf-Wettbewerbe haben an Schulen nichts verloren. Jörg Janßen

(RP)
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