Konzert mit Vincent Dubois Organist von Notre-Dame begeistert in St. Andreas

Die bei Orgelmusikfreunden beliebte Konzertreihe „Sonntags-Orgel“ in St. Andreas hatte beim jüngsten, bestens besuchten Konzert besonderen Glanz.

Im Rahmen des 14. Internationalen Düsseldorfer Orgelfestivals (Ido) war Vincent Dubois (39), Schüler von Olivier Latry und wie dieser inzwischen Titularorganist an Notre-Dame in Paris, weitgereister Konzertorganist und Lehrer an renommierten französischen Musikinstituten, zum wiederholten Male Gast an der eindrucksvollen Beckerath-Orgel mit dem prachtvollen Prospekt aus dem Jahre 1790.

Der französischen Künstler hatte ein Programm ausgewählt, das die Herzen höher schlagen ließ und dem Klangideal der 42-registrigen Orgel entsprach. Für Toccata und Fuge in F-Dur, BWV 540 von Johann Sebastian Bach wählte der Organist ein frisches, doch nie überzogenes Tempo, sodass die kontrapunktisch arrangierten Motive für den Hörer gut nachvollziehbar und die umfangreichen, perfekt gelungenen Pedalpassagen zu genießen waren. Auch die anspruchsvolle, sorgsam artikulierte Doppelfuge blieb optimal durchhörbar.

César Francks expressives „Cantabile“ bot dem Interpreten Gelegenheit, die reiche Fülle farbiger Register, vor allem im Schwellwerk der Orgel, fantasievoll einzusetzen. Gipfelpunkt des Konzertes waren Fantasie und Fuge über den Choral „Ad nos, ad salutarem undam“ (aus Giacomo Meyerbeers Oper „Der Prophet“) von Franz Liszt. Durch thematische Transformation erscheint der Choral in immer neuem Licht und steigert sich schließlich zu einem rauschenden Finale. Vincent Dubois wusste dank technischer und interpretatorischer Versiertheit das opulente Tongemälde voller Intensität und spannungsgeladen zu vermitteln. Dafür dankte das Publikum mit großem Applaus.

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