Debatte um Malkasten-Neubau Projekt Parkhaus soll bleiben

Der Künstlerverein Malkasten ist sich mit dem Betreiber des Ausstellungsraums einig. Der Vereinsvorsitzende kritisiert nun den Kunsthallen-Chef in einem Brief.

 Der Malkasten an der Jacobistraße.   Foto: Bernhard

Der Malkasten an der Jacobistraße. Foto: Bernhard

Foto: Thomas Bernhard

Die Unterschriftenaktion von namhaften Düsseldorfer Künstlern wie Katharina Fritsch und Gregor Schneider zum Erhalt des Parkhauses im Malkastenpark hat Wirkung gezeigt. In einer öffentlichen Erklärung vermeldet der Vereinsvorsitzende Robert Hartmann nun, dass „das Projekt Parkhaus auch im neuen Ausstellungsgebäude eine Zukunft haben wird“. Ursprünglich sollte für das Ausstellungsprojekt Parkhaus von Karl-Heinz Rummeny nach dem Abriss der baufälligen Annexbauten und dem Neubau eines Ausstellungsraumes Schluss sein.

In den vergangenen 22 Jahren hat Rummeny viel Anerkennung in Düsseldorfer Künstlerkreisen für seine kuratorische Arbeit erhalten. Neben etablierten Künstlern wie Katharina Fritsch bot er auch dem künstlerischen Nachwuchs der Stadt einen Freiraum für Ausstellungen.

Nach der Unterschriftenaktion, an der sich mehr als 200 Künstler und Kulturschaffende beteiligten, ist die Finanzierung des Neubaus durch die Gerda-Henkel-Stiftung ins Wanken geraten. Sogar von einem Verzicht auf die vereinbarte Erbpacht des Spee‘schen Hauses und eine Spende in Höhe von einer Millionen Euro ist die Rede. „Die Lage ist im Moment sehr prekär, der Verein sucht seit 20 Jahren nach Finanzierungsmöglichkeiten“, sagt Manfred Morgenstern, Wirtschaftsbeirat des Künstlervereins. Die Unterschriftenliste könne die Arbeit vieler Jahre nun zunichte machen.

Mit der Einigung im Streit um das Parkhaus hofft der Verein, die Wogen zu glätten. Darüber ist vor allem Karl-Heinz Rummeny froh, der von der Unterschriftenaktion anfangs selbst nichts wusste. „Mir wurde nun zugesagt, dass mein Projekt auch im Neubau weitergehen kann“, sagt Rummeny.

Trotz der Einigung mit dem Parkhaus-Macher teilt der Vereinsvorsitzende Robert Hartmann, dessen künstlerisches Konzept viele der Unterzeichner als rückwärtsgewandt kritisieren, aber auch gegen einige Unterzeichner aus. In einem offenen Brief kritisiert er den Direktor der Kunsthalle, Gregor Jansen, die KIT-Leiterin Gertrud Peters und Robert Fleck, Prorektor der Kunstakademie. Diese hätten den respektvollen Umgang der Düsseldorfer Kultureinrichtungen miteinander mit ihrer Unterschrift verletzt.

Auf Anfrage unserer Redaktion lassen Peters und Jansen verlauten, dass sie aus Künstlerkreisen immer die Sorge hören, dass wichtige Orte für einen freien künstlerischen Austausch verloren gingen. „Für uns als Kulturschaffende ist es allein von Bedeutung, dass das Parkhaus in seiner Unabhängigkeit als freier Ort für die Kunst erhalten bleibt“, teilten Jansen und Peters in einer gemeinsamen Stellungnahme mit.

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