5000 neue Studenten Großer Ansturm auf die Uni

Düsseldorf · Rund 5000 Studenten haben am Montag ihren ersten Tag an der Heinrich-Heine-Universität erlebt – 1300 mehr als vor einem Jahr und ausgerechnet zum Start des gewaltigen Campus-Umbaus. Immerhin gibt es in den Wohnheimen zum Semesterbeginn rund 500 frisch sanierte Plätze.

Erstsemester beginnen ihr Studium
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Rund 5000 Studenten haben am Montag ihren ersten Tag an der Heinrich-Heine-Universität erlebt — 1300 mehr als vor einem Jahr und ausgerechnet zum Start des gewaltigen Campus-Umbaus. Immerhin gibt es in den Wohnheimen zum Semesterbeginn rund 500 frisch sanierte Plätze.

Die doppelten Abiturjahrgänge in Bayern und Niedersachsen und der Wegfall der Wehrpflicht haben für einen Rekord bei den Studienanfängern in der Landeshauptstadt gesorgt. Rund 5000 Erstsemester haben am Montag ihr Studium an der Heinrich-Heine-Universität begonnen. Im vorherigen Wintersemester waren es noch gut 3700 neue Studenten. Die Gesamtzahl ist damit auf rund 19 250 Studenten gestiegen, 60 Prozent davon sind Frauen. Bis 2018 rechnet die Hochschule mit einem Studenten-Zuwachs von 20 Prozent.

Uni-Rektor Hans Michael Piper beruhigte die neuen Studenten. "Studieren zu können, ist manchmal eine Last, aber doch immer ein Glück. Die Heinrich-Heine-Universität wird ihr Bestes tun, um Ihnen den Einstieg in diese glückliche Lebensphase so einfach, aber auch so spannend wie möglich zu gestalten", sagte er gestern in seiner Begrüßungsrede.

Mehr Vorlesungen, kürzere Pausen

Erschwerend zum Erstsemester-Rekord kommt hinzu, dass der Uni in den nächsten zwei Jahrzehnten ein gewaltiger Umbau bevorsteht. Mit Ausnahme von Oeconomicum, Universitätsbibliothek und Juridicum werden alle Gebäude erneuert. Erstes Projekt ist deshalb der Bau eines Interimshörsaals mit 600 Plätzen, der seit vier Wochen hinter dem Rektorat entsteht. Das Provisorium soll ab März genutzt werden, dann werden die Hörsäle 3 A bis D modernisiert.

Die Kosten für die gesamten Bauarbeiten betragen zehn Millionen Euro. Sollte der neu geschaffene Platz nicht reichen, könnte die Uni kurzfristig einen zweiten Hörsaal errichten und mit den dann fertig verlegten Anschlüssen verbinden. Für Seminare hat die Hochschule zudem weitere Räume eingerichtet. Sollten die Kapazitäten nicht reichen, werden für Spitzenzeiten Containerbauten auf dem Campus errichtet.

Die Uni hat sich auch in anderen Bereichen auf den großen Ansturm vorbereitet: Mit den Mitteln aus dem Hochschulpakt wurde zusätzliches Personal finanziert. Bisher hat die Heine-Universität mehr als 45 zusätzliche Stellen für Wissenschaftler geschaffen, darunter sechs Professuren, um die höheren Zahlen der Studienanfänger in verschiedenen Bachelor-Studiengängen aufzufangen.

Auch der Stundenplan der Studenten verändert sich merklich: Nun stehen sechs statt bisher fünf Zeitblöcke für Vorlesungen und Veranstaltungen zur Verfügung. Das akademische Viertel ist bei den Veranstaltungszeiten weggefallen, die Vorlesungen beginnen um 8.30 Uhr statt um 9.15 Uhr. Die Mittagspause wurde von einer Stunde auf eine halbe verkürzt, abends gehen Veranstaltungen jetzt bis 20 Uhr (früher 19.45 Uhr).

Das Studentenwerk, unter anderem zuständig für die Wohnheime und die Mensen, hat für den großen Ansturm vorgesorgt. Es hat die Häuser an der Universitätsstraße 1 und an der Strümpellstraße saniert, so dass es dort insgesamt rund 500 neue Wohnplätze gibt. In den Mensen ist mehr Personal im Einsatz. "Wenn der Andrang zu groß wird, können wir mehr Mittagsverpflegung in den Cafeterien anbieten und die Öffnungszeiten der Mensen erweitern", sagte Kerstin Münzer, Sprecherin des Studentenwerks. Derzeit gibt es Mittagessen zwischen 11.30 und 14.15 Uhr.

Dass das Leben trotz alledem nicht nur aus Uni besteht, erklärte OB Dirk Elbers in seiner Begrüßungsrede. Er richtete zwei Wünsche an die Erstsemester: "Erstens: Sie sollen sich wohlfühlen in der Landeshauptstadt, das reiche Kunst- und Kulturangebot nutzen und ihr Studentenleben genießen. Und der zweite Wunsch: Möglichst viele von Ihnen mögen nach ihrem Studienabschluss in Düsseldorf bleiben."

(RP)
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