Düsseldorf/Mönchengladbach Düsseldorfer Anwohner half Polizei mit Kettensäge aus

Düsseldorf/Mönchengladbach · Seinen Einsatz beim "Festival gegen Rechts" in Köln hatte Marc Windeck (43) von der Mönchengladbacher Einsatzhundertschaft gerade beendet, als der Katastrophenalarm ausgelöst wurde und der Hilferuf aus Düsseldorf kam. Also fuhren Windeck und seine Kollegen nicht nach Hause, sondern gleich in die Landeshauptstadt.

"Wir wurden dem Düsseldorfer Süden zugeteilt", berichtet der Führungsassistent. Windeck und Kollegen sollten eine Gefahrenstelle bewachen. Quer über einer Bundesstraße lag ein Baum. "Wir hätten da stundenlang gestanden und wenig machen können, außer zu sichern", sagt der 43-Jährige.

Dass angesichts der Lage in Düsseldorf bald ein voll ausgerüsteter Aufräumtrupp kommen würde, war illusorisch. Also setzte sich der Polizist kurzerhand ins Auto, fuhr in ein Wohngebiet und klingelte an einer Haustür, um zu fragen, ob er eine Kettensäge bekommen könne.

Ein Anwohner sagte nicht nur spontan ja, er rüstete Windeck auch komplett aus. Ohne groß nach Namen und Sicherheiten zu fragen, überreichte der Mann neben einer Kettensäge noch einen Forstarbeiterhelm mit Gehörschutz, fünf Liter Sprit und einen Liter Öl. Damit war Windeck bestens ausgerüstet, um den Baum zu zersägen. "Das war ganz toll von dem Anwohner. Er hat es ermöglicht, dass wir die Gefahrenstelle relativ schnell beseitigen konnten", sagt der Polizist. Erst um 5 Uhr am nächsten Morgen kamen der Führungsassistent der Mönchengladbacher Einsatzhundertschaft und seine Kollegen wieder in ihrer Heimat an - nach 20 Stunden Arbeit. "Das macht aber nichts. In Düsseldorf konnten wir etwas für die Bevölkerung tun", sagt Marc Windeck, "und daran hatte der Anwohner, der uns so spontan aushalf, großen Anteil."

Die Kettensäge bekommt der Düsseldorfer übrigens heute wieder zurück.

(RP)
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