Zuspruch und Ablehnung Debatte um Erwin-Brücke

Düsseldorf · Der im Mai verstorbene Oberbürgermeister bewegt die Menschen nach wie vor. Als die RP gestern berichtete, die Flughafenbrücke solle nach Joachim Erwin benannt werden, und die Leser um ihre Meinung bat, kamen hunderte Mails und Faxe. Fazit: viel Zuspruch, aber auch Ablehnung.

Die SPD-Fraktion gibt Contra
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Foto: rpo/Falk Janning

Meerbuschs Bürgermeister Dieter Spindler, derzeit auf Langeoog in Urlaub, las gestern Morgen erstmals davon: Die Flughafenbrücke, die in Teilen auf seinem Stadtgebiet liegt, soll möglicherweise schon bald nach dem verstorbenen Düsseldorfer Oberbürgermeister Joachim Erwin benannt werden. Spindler dazu: "Ich begrüße das. Erwin war auch für die Region von großer Bedeutung. Ihn so zu ehren, ist ein guter Gedanke."

Das sehen Meerbuscher Bürger anders. Unter den ablehnenden Zuschriften, die die RP gestern erhielt, waren vor allem viele aus Meerbusch.

Wie berichtet, hatte NRW-Verkehrsminister Oliver Wittke am Mittwoch gesagt, er habe in jüngster Zeit eine ganze Reihe von Briefen erhalten, in denen er gebeten wurde, mit der Benennung der Brücke Erwin zu ehren. Er, Wittke, will nun den zuständigen Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee anschreiben und darum bitten, diesem Wunsch nachzukommen. Die Landesregierung befürworte den Vorschlag.

Die SPD sieht das anders. Spürbar verärgert über den Vorstoß, meinen die Genossen, man hätte noch eine gewisse Zeit verstreichen lassen müssen. Außerdem hätten sie gerne im Rathaus über das Thema gesprochen und es nicht von außen vorgelegt bekommen. Fraktions-Chef Günter Wurm ist der Meinung, dass ihm beim Thema Flughafenbrücke und deren Durchsetzung eher der Name des früheren SPD-OB Klaus Bungert einfällt.

Mit Zustimmung reagieren die Liberalen. Erwin sei für die Region wichtig gewesen, also passe die Namensnennung. CDU-Fraktionschef und OB-Kandidat Dirk Elbers hält die Benennung der Brücke für eine gute Idee: "Dass das Land sich nun einsetzt, hätte Joachim Erwin sicherlich gefreut." Zudem habe dieses Bauwerk auch einen symbolischen Charakter — als Brücke in die Region, zur Messe und zum Flughafen. Diese Würdigung sei jedoch kein Ersatz dafür, den verstorbenen Oberbürgermeister auch auf kommunaler Ebene zu ehren. "Wir dürfen nichts überstürzen, aber nach einer gewissen Zeit und in Abstimmung mit seiner Familie sollten wir einen adäquaten Ort finden", sagt Elbers.

(RP)
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