Corona-Krise in Düsseldorf Ikea am Samstag ohne Warteschlange – und ohne Hot Dogs und Köttbullar

Düsseldorf · Die Ikea-Filaile in Düsseldorf-Reisholz wurde am Samstag vor einer Woche förmlich überrannt: Autos stauten sich zurück bis zur Autobahn, in der Schlange vor dem Eingang warteten die Kunden stundenlang. Ganz anders sah das an diesem Wochenende aus.

 Eingang ohne Warteschlange bei Ikea in Düsseldorf am Samstag.

Eingang ohne Warteschlange bei Ikea in Düsseldorf am Samstag.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Völlig staufrei verläuft die Fahrt am frühen Samstagnachmittag von der A46-Ausfahrt Düsseldorf-Reisholz über die Oerschbachstraße bis zu Ikea. Die Parkplatz-Einweiser sitzen ganz entspannt auf ihren Stühlen im Schatten eines Werbeschildes. Auf dem Parkplatz stehen zwar viele Autos, eine freie Lücke ist aber sofort gefunden.

Auch am Eingang zum Möbelhaus bildet sich keine Schlange, der Aufpasser winkt alle Kunden direkt durch. „Der erste Bedarf wurde letzten Samstag gedeckt. Jetzt wird es ruhiger und verlagert sich auch auf die Wochentage“, sagt Filialleiter Kai Peper.

Überfüllt sei es am vergangenen Wochenende auch nur vor dem Möbelhaus und auf der Zufahrtsstraße gewesen. „Im Haus hatten wir zu keiner Zeit Chaos“, sagt Peper. Man habe die Corona-Vorgaben sogar strenger ausgelegt als gefordert: „Pro 20 Quadratmeter Verkaufsfläche haben wir einen Kunden ins Haus gelassen, erlaubt wäre ein Kunde pro zehn Quadratmeter gewesen.“

Ikea-Pressesprecherin Nathalie Schmoll ergänzt: „Am Standort in Düsseldorf haben wir beispielsweise auch in den vergangenen Tagen das Gelände für weitere ankommende Autofahrer gesperrt, wenn die maximal zulässige Anzahl an Besuchern erreicht wurde.“ So habe man potenzielle Engpässe vor dem Einrichtungshaus und in den Wartereihen vermeiden können. „Die Kunden, die dadurch nicht auf das Gelände kamen, haben wir gebeten, zu einem späteren Zeitpunkt wiederzukommen“, sagt Schmoll.

Sonja Holt wollte eigentlich innerhalb der Woche zu Ikea, und nicht am Wochenende. „Ich hatte von den Zuständen am letzten Samstag gelesen“, sagt die Düsseldorferin. Das habe aber nicht geklappt und so habe sie sich auf eine lange Wartezeit eingestellt. „Dann war ich aber sehr überrascht, denn es war ja vor dem Laden kaum was los.“ Ihren Einkauf habe sie „sehr fix und in ziemlich entspannter Atmosphäre“ erledigt. Zwei Bücherregale hat sie gekauft, etwas Kleinkram und drei Tüten tiefgefrorene Köttbullar plus Sauce. „Davon esse ich immer einen Teller, wenn ich hier bin. Aber das Restaurant im Laden hat ja geschlossen“.

Martin Schultz aus Hilden ist mit Frau und Kind vor Ort. „Wir waren am letzten Wochenende schon hier und wollten ein paar Möbel fürs Kinderzimmer kaufen.“ Als man dann aber die „ewig langen Autoschlangen“ schon vor dem Parkplatz gesehen habe, sei man direkt wieder nach Hause gefahren. „Heute ist ja alles sehr easy“, sagt Schultz und geht mit seiner Familie ins Möbelhaus.

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Sonja Holt wird weiterhin auf ihre Köttbullar im Möbelhaus verzichten müssen. Denn: „Eine Eröffnung des Restaurants ist bis auf Weiteres nicht geplant“, sagt Pressesprecherin Schmoll. Allerdings werde man das Bistro am Montag zunächst im Testbetrieb wieder öffnen. Dort gebe es dann ein eingeschränktes Sortiment abgepackter Speisen zum Mitnehmen. „Es gibt jedoch keine Hot Dogs.“

(csr)
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