Düsseldorf Automat am Rather Bahnhof gesprengt
Düsseldorf · Nach einer Detonation konnten die Fahrgäste den Bahnhof zeitweise nicht nutzen. Zeugen werden gesucht.
Ein Bild der Verwüstung haben gestern Früh Passanten am S-Bahnhof Rath entdeckt In der Unterführung an der Westfalenstraße lagen überall Trümmerteile. Auch die mit Glas gestalteten Wände des Tunnels waren erheblich beschädigt. Verursacht wurde die Zerstörung durch die Detonation eines Fahrkartenautomaten, der zuvor von Unbekannten präpariert und mit Flüssiggas gefüllt worden war. Gegen 2.30 Uhr hatte es den Knall gegeben.
Zu dieser Zeit muss die S-Bahn-Station menschenleer gewesen sein. Die nächste S-Bahn der Linie 6 fuhr erst um 5 Uhr in Richtung Essen Hauptbahnhof. Die Unbekannten plünderten den Automaten und flüchteten in unbekannte Richtung. Unklar ist noch die Höhe der Beute. Die dürfte aber deutlich geringer sein als der verursachte Schaden. Allein ein Fahrkartenautomat koste laut einer Sprecherin der Deutschen Bahn 30 000 Euro.
Für die Polizei steht fest, dass die Sprengung genau vorbereitet gewesen sein muss. "Man hat nicht mal so eben ein paar Gasflaschen für solche eine Detonation dabei", erklärt André Hartwich. Die Polizei geht zudem davon aus, dass mehr als eine Person für solch eine Tat nötig ist. Die Männer müssten in der Nacht beim Transport der Gasflaschen aufgefallen sein.
Für die Spurensicherung wurde die Unterführung gestern Früh zunächst komplett abgesperrt. Daher konnten die Fahrgäste nicht zu den Gleisen gelangen, Bahnen konnten aber wie gewohnt die Strecke passieren. In den frühen Morgenstunden wurde ein Taxi-Ersatzverkehr eingerichtet. Eine weitere Ausweichmöglichkeit für die Pendler war die Straßenbahnlinie 701, die ab Rath-Mitte abfährt. Die Sperrung des S-Bahnhofs führte so bei der Deutschen Bahn bis zum Vormittag zu Störungen. Besonders betroffen war die S 6, einige Bahnen konnten zeitweise in Rath nicht halten oder hatten Verspätungen.
Für die Düsseldorfer Polizei ist die Sprengung eines Fahrkartenautomats bislang ein Novum. Zwar war in den vergangenen Monaten bereits zweimal der gleiche Geldautomat an einem Casino in Rath gesprengt worden, Parallelen zu dem Fall am Rather Bahnhof sieht die Polizei vorerst nicht. Mögliche Zusammenhänge werden aber geprüft. Die Polizei bittet um Hinweise und fragt: "Wer hat in dem Bereich rund um die S-Bahnstation gestern Früh verdächtige Beobachtungen gemacht? Wer hat verdächtige Personen, die Gasflaschen transportierten oder verdächtige Fahrzeuge, beobachtet?" Hinweise nimmt die Polizei unter der Rufnummer 0211- 8700 entgegen.