Feuerwehr warnt vor Weihnachtsbränden „Advent, Advent, (k)ein Bäumlein brennt“

Düsseldorf (dto). Alle Jahre wieder hübsch anzusehen, aber auch brandgefährlich: "Immer noch gehen viele Leute zu leichtfertig mit Kerzen an Adventskränzen und Weihnachtsbäumen um", beklagte Feuerwehrdezernentin Charlotte Nieß-Mache bei einem Pressegespräch am Dienstag. Die Gefahr kann tödlich sein. Vor einigen Jahren kamen in Bilk eine junge Frau und ihr Baby ums Leben, als der Weihnachtsbaum in Flammen aufging. In diesem Jahr kann sich die Feuerwehr (noch) über eine ruhige Lage freuen. Bislang fackelte nur ein Weihnachtsgesteck ab. In jedem Fall aber ist es einfach vorzubeugen, betonten die Fachleute unisono.

"Fast immer sind unbeaufsichtigte Kerzen die Ursache für einen Brand", erklärte Nieß-Mache und empfahl, brennende Wachskerzen in keinem Fall unbeobachtet zu lassen. In geschlossenen Räumen breite sich ein Feuer schnell aus, leicht entflammbare Vorhänge und Gardinen böten den Flammen dann reichlich Nahrung. "Besonders gefährlich wird es zum Ende der Weihnachtszeit, wenn die Tannenzweige schon ausgetrocknet sind", so Nieß-Mache weiter. Dekomaterial wie Schleifen oder Engelshaar lassen das weihnachtliche Grün zu riskanten "Flammenwerfern" werden.

Wie gefährlich die Weihnachtszeit sein kann, belegen die Zahlen vom Vorjahr: Allein 100 Mal wurde die Feuerwehr in der Adventszeit zu Brandeinsätzen gerufen. Bei 24 größeren Bränden gab es zwölf, zum Teil schwer Verletzte und rund 640.000 Euro Sachschaden. Der Sachschaden hat sich damit gegenüber 2002 mehr als verdreifacht (2002: 180.000 Euro).

Nicht nur in Privatwohnungen kommt es immer wieder zu Brandunfällen, auch in Büros und Arztpraxen sorgen "vernachlässigte" Weihnachtsbäume und - gestecke für ein flammendes Inferno und große Schäden vor allem durch die Rauchentwicklung. Bundesweit entsteht jährlich ein Sachschaden von rund acht Millionen Euro, schätzt der Verband der Sachversicherer.

Der letzte tödliche Weihnachtsbrand in Düsseldorf ereignete sich im Jahr 2000. Eine 88-jährige Frau starb in Derendorf an einer Rauchvergiftung, weil sie vor ihrem brennenden Adventskranz eingeschlafen war. Vor zehn Jahren forderte ein entflammter Weihnachtsbaum zwei Todesopfer. In der Altstadt starben eine junge Frau und ihr Baby, als sich der Baum explosionsartig entzündete. Der Ehemann erlitt lebensgefährliche Brandverletzungen.

Grund genug für Feuerwehrchef Armin Harbort, für einen Verzicht auf Wachskerzen am Weihnachtsbaum zu plädieren. "Vor allem wenn Kinder und Tiere im Spiel sind, die an den Tannenzweigen zerren und ziehen, empfehlen sich elektrische Kerzen", meint auch Nieß-Mache. Ob man übrigens einen echten oder Plastikbaum wählt, ist den Flammen egal. "Beides brennt gleich gut", ergänzte Feuerwehrsprecher Heinz Engels, der gleich den ultimativen Geschenktipp für Weihnachten parat hatte: einen Rauchmelder.

Feuerwehr-Tipps zur Vorbeugung:

Adventskränze, Weihnachtsgestecke

Weihnachtsbäume

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort