Demo in der Innenstadt 500 "Occupy"-Aktivisten protestieren friedlich

Düsseldorf · Kurz vor dem neuen Euro-Gipfel zur Schuldenkrise gingen auch in der Landeshauptstadt wieder Hunderte auf die Straße, um für mehr Demokratie, Menschenrechte und soziale Gerechtigkeit zu demonstrieren.

 „Empört Euch“, forderten die Demonstranten.

„Empört Euch“, forderten die Demonstranten.

Foto: Bretz, Andreas

Allerdings weit weniger als noch vorletztes Wochenende: Statt der von der Polizei erwarteten 2000 Aktivisten waren es lediglich 500, die am Samstag ab 13 Uhr friedlich vom Hauptbahnhof über die Steinstraße zum Graf-Adolf-Platz zogen. Sie skandierten Parolen wie "Schluss mit der Diktatur der Wirtschaft" und "Zeit für echte Veränderung".

Vor der Deutschen Bank an der Kö hielten die Aktivisten für eine gute halbe Stunde an. Einige prangerten das Gehalt von Vorstandschef Josef Ackermann an. "Es kann nicht sein, dass ein Manager in einem Jahr so viel verdient wie ein Lehrer in seinem ganzen Leben", lautete die Anschuldigung einer Demonstrantin per Megafon. Kinder von Aktivisten malten mit Kreide Slogans wie "Ein Prozent Bank, 99 Prozent wir" auf den Bürgersteig vor der Bank.

Bei der Abschlusskundgebung auf der Wiese am Graf-Adolf-Platz waren es Studierende, junge Arbeitnehmer, besorgte Mütter, Menschen im Rollstuhl, Senioren aber auch Unternehmer, die miteinander diskutierten.

Nach Polizeiangaben gab es keine Zwischenfälle. Trotz der Demonstration und Sperrungen in der Innenstadt wie an der Berliner Allee am Tausendfüßler gab es am Samstag kaum Verkehrsstörungen. Viele Autofahrer umfuhren vorausschauend die Bereiche.

Die Düsseldorfer Demonstration war Teil der internationalen Proteste, zu denen ursprünglich eine spanische Bürgerrechtsbewegung aufgerufen hatte. Wie in anderen Großstädten richteten sich die Proteste vor allem gegen die Großbanken. Eine der Botschaften hieß "Brecht die Macht für Banken und Konzerne".

(jco)
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