"Occupy"-Bewegung Mahnwache nach Demo

Düsseldorf · Fünf Tage lang wollen Anhänger der "Occupy"-Bewegung auf dem Martin-Luther-Platz campieren, etwa 20 Demonstranten haben Zelte aufgebaut und in einem Pavillon ihre Zentrale eingerichtet. Per Internet rufen sie für die kommenden Abende um jeweils 19 Uhr zur "Vollversammlung" auf.

 Weil in Berlin Demonstranten nicht am Reichstag campieren durften, richteten Düsseldorfer Aktivisten eine Mahnwache ein.

Weil in Berlin Demonstranten nicht am Reichstag campieren durften, richteten Düsseldorfer Aktivisten eine Mahnwache ein.

Foto: Endermann, Andreas

Die "Dauermahnwache" in Sichtweite von Börse und Bundesbank war am späten Samstagabend bei der Polizei angemeldet worden. Die Initiatoren wollen damit nach eigener Aussage gegen die Räumung eines Protestcamps in Berlin protestieren.

Zuvor hatten nach Polizeiangaben rund 2500 Menschen friedlich gegen die globale Finanzpolitik und für mehr Demokratie demonstriert — mehr als dreimal so viele wie die Veranstalter erwartet hatten. Die Düsseldorfer Aktion war Teil der weltweiten Proteste, zu denen eine spanische Bürgerrechtsbewegung aufgerufen hatte. Nach New Yorker Vorbild richteten sich auch in Düsseldorf die Proteste vor allem gegen die Großbanken und gegen Spekulationsgeschäfte. Eine der Botschaften: "Eine Milliarde Menschen hungert, weil einige wenige mit Lebensmitteln spekulieren, um reich zu werden."

"Empört euch" hatten sie auf Pappkartons geschrieben, Bankenregulierung und Börsenbesteuerung gefordert. Viele der Bürger, die sich vor dem DGB-Haus versammelt hatten, um an den Banken vorbei über die Königsallee zum Graf-Adolf-Platz zu ziehen, waren zum ersten Mal bei einer Demonstration. Andere nutzten den Protestzug für eigene Anliegen, forderten Freiheit für Kurdistan und "Nazis raus".

Am Ende war es eine bunt gemischte Gruppe, die auf der Wiese am Graf-Adolf-Platz per Megafon miteinander diskutierte. Laut Polizei gab es keine Zwischenfälle. In der ohnehin vollen Innenstadt kam es allerdings zu Verkehrsstörungen, insbesondere auf der Berliner Allee ging zeitweise nichts mehr.

(jco)
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