Dormagen Zons: Parkeintritt bleibt frei

Dormagen · Der Widerstand der Zonser Vereine und Bürger hat sich gelohnt: Der Rhein-Kreis will nun doch keinen Eintritt für das neu gestaltete Parkgelände von Burg Friedestrom erheben. Dafür zahlt die SVGD einen Ausgleich an den Kreis.

 Hereinspaziert: Das Haupttor zum Gelände am und hinter dem Kreismuseum, wo der neue Park entsteht, bleiben offen für alle.

Hereinspaziert: Das Haupttor zum Gelände am und hinter dem Kreismuseum, wo der neue Park entsteht, bleiben offen für alle.

Foto: H. Jazyk

Der Durchbruch erfolgte am vergangenen Wochenende bei der Klausurtagung der Kreis-CDU – dort wurde der Weg zu dem Kompromiss geebnet, den der Rhein-Kreis gestern offiziell als wahrscheinliche Lösung verkündete: Der umstrittene, bis zuletzt vom Rhein-Kreis gewünschte Eintritt für das Gelände von Burg Friedestrom und den Park ist vom Tisch. Das Haupttor bleibt ganzjährig geöffnet. Dafür jedoch soll die Stadtmarketing- und Verkehrsgesellschaft (SVGD) einen Ausgleich an den Kreis zahlen.

Teil des Kompromissvorschlags ist auch, dass das Südtor an der Freilichtbühne künftig den kostenlosen Zugang aufs Gelände erlaubt, allerdings nur zwischen dem 1. Mai und dem 31. Oktober. Damit sind die wichtigsten Forderungen der Zonser Vereine und Bürger erfüllt. "Ich habe während der Klausurtagung noch einmal mit Nachdruck auf die breite Ablehnung der Bürger hingewiesen", machte Wiljo Wimmer (CDU) gestern deutlich. Nun gehe es darum, die Unterstützungsleistungen der SVGD an den Rhein-Kreis Neuss zu verhandeln. Als Ausgleichszahlung sei eine niedrige fünfstellige Summe im Gespräch, die unter anderem über eine Anhebung der Parkgebühren um 50 Cent rund um die Zollfeste erwirtschaftet werden soll. Mit dem Geld will der Rhein-Kreis seinen jährlichen Zuschussbedarf von etwa 500 000 Euro für das Kreismuseum reduzieren – dies sollte ursprünglich durch einen erhöhten und für Museum und Park geltenden Eintritt erfolgen.

Weitere Bestandteile des Kompromisses: Jeden Mittwoch und jeden ersten Samstag im Monat erhalten alle Bewohner des Rhein-Kreises freien Eintritt ins Museum. Landrat Hans-Jürgen Petrauschke meint: "Mit dem Kompromiss können beide Seiten zufrieden sein." Er habe Verständnis für die Wünsche der Zonser – Verständnis, das Kulturdezernent Tillmann Lonnes in den Augen der Zonser nicht erkennen ließ. Lonnes beharrte auf den ursprünglichen Plänen, wollte aus Museum und Park einen "musealen Erlebnisraum" machen.

Für die gefundene Lösung gestritten hat auch der CDU-Kreisverbandsvorsitzende Dieter Welsink: "Tillmann Lonnes hat ein hervorragendes Konzept erarbeitet. Doch wir können nicht gegen den Willen der Bürger handeln." Das neue Konzept soll zunächst ein Jahr ausprobiert werden. Der Deckungsbeitrag von 30 000 Euro müsse indes im Kulturbereich erwirtschaftet werden. Für Stadtmarketing-Leiter Guido Schenk (SVGD) ist der Kompromissvorschlag ein voller Erfolg: "Ich freue mich sehr. Aus touristischer Sicht hätte es weitreichende negative Folgen für ganz Zons gehabt, wenn das Burggelände kostenpflichtig geworden wäre." Am Montag befasst sich der Kreisausschuss mit der Thematik.

(NGZ)
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