Dormagen CDU-Fraktion lässt Norbert Dahmen fallen

Dormagen · "Eine ehrliche Entscheidung." So lautet Norbert Dahmens Kommentar zu seiner Abwahl als Fraktionsvize der Dormagener CDU in der Pressemitteilung der Partei. Als "ganz normalen demokratischen Vorgang" wollte Norbert Dahmen auch am Mittwoch noch seine Abstimmungsniederlage bewertet wissen.

 Norbert Dahmen (l.) wird seinen Platz zwischen Wiljo Wimmer und Hans Sturm (2.v.l.) nun an seinen Nachfolger Reinhard Hauschild abgeben müssen.

Norbert Dahmen (l.) wird seinen Platz zwischen Wiljo Wimmer und Hans Sturm (2.v.l.) nun an seinen Nachfolger Reinhard Hauschild abgeben müssen.

Foto: Hans Jazyk

"Nur einer kann gewinnen", so Dahmen, der auch nicht mehr für den Stadtverbandsvorsitz kandidieren will. Seinen Posten nimmt nun der ehemalige Dormagener Bürgermeister Reinhard Hauschild ein. "Ich sehe Verbesserungspotential im Amt des Fraktionsvizes und habe dann kandidiert", erklärt dieser. Er wolle vor allem mehr auf die Kollegen zugehen und die Kommunikation zu den Ortsverbänden stärken.

Noch 2008 wollte Dahmen Bürgermeister werden – nur drei Jahre später ist seine kommunalpolitische Karriere beendet. "Ich bleibe im Rat und im Hauptausschuss aktiv", sagt Dahmen. Wenn man ihn auf frühere Ambitionen anspricht, sagt er: "Da ist nichts mehr." Dass ihn Hauschilds Kandidatur und dessen klare Mehrheit bei der Wahl zum Fraktionsvize schmerzt, bestreitet er nicht: "Ich hätte gerne weiter gemacht. Und Wiljo Wimmer hätte sich gewünscht, dass ich Stadtverbandsvorsitzender bleibe." Seinen Rückzug auch von diesem Amt begründet er mit der seiner Meinung nach notwendigen "Verzahnung" von Fraktion und Partei". Und damit, dass jetzt ein idealer Zeitpunkt sei, den Posten des Parteichefs neu zu besetzen.

Warum aber hat sich die Fraktion gegen ihn entschieden? Hat Dahmen mit der innerparteilichen Zerreißprobe im Zusammenhang mit seiner und Ulrich Cyprians Bürgermeisterambitionen zu tiefe Gräben hinterlassen? "Ich glaube nicht, dass dies ein Motiv ist", sagt er.

Was sagen die Wegbegleiter? Die CDU hat sich auf die Sprachregelung "ehrliche Entscheidung" geeinigt. "Ich kann das nur bestätigen, sagt Hans Sturm. "In jeder Partei finden Wechsel statt. Norbert Dahmen hat seine Arbeit, so gut er das konnte, gut gemacht. Hauschild sei eine richtige Wahl: "Er sprüht vor Ideen." Auch André Heryschek, Chef der Jungen Union (JU), bevorzugt die Variante mit Reinhard Hauschild: "Er hat einen ganzheitlichen Ansatz", so Heryschek, der der Meinung ist, die Partei müsse sich stärker inhaltlich positionieren.

In den übrigen politischen Lagern hält man sich bedeckt: "Das muss die CDU selbst klären", sagt SPD-Fraktionschef Bernhard Schmitt. Es sei absehbar gewesen, dass der Krach um die Bürgermeisterkandidatur nachhallt. FDP-Chefin Beate Brebeck habe "mit Dahmen gut zusammengearbeitet".

(NGZ)
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