Dormagen Umweltschäden auf NGK-Sportplatz entdeckt

Dormagen · Werte liegen leicht über der Grenze, sind laut Rhein-Kreis aber unbedenklich. Der Boden wird dennoch abgetragen und entsorgt.

 Dezernent Jürgen Steinmetz zeigt dem Landschaftsbeirat, wie der Sportplatz aussehen soll.

Dezernent Jürgen Steinmetz zeigt dem Landschaftsbeirat, wie der Sportplatz aussehen soll.

Foto: linda hammer

Zum offiziellen Beginn des neuen Schuljahres am 1. August 2015 soll die neue Schulsportanlage des Norbert-Gymnasiums fertig sein. Daran werden auch Probleme mit verunreinigtem Boden nichts ändern, die Politiker des Kreissportausschusses aufhorchen ließen. Danach sind nach Aussagen des beauftragten Ingenieurbüros Fischer Consult aus Rheinbach geringfügige Überschreitungen des zulässigen Grenzwertes bei Schwefel und TOC (Kohlenwasserstoff-Konzentration in einer Wasserprobe) festgestellt worden. "Die Überschreitungen liegen im Promille-Bereich", erklärt Landrat-Stellvertreter Jürgen Steinmetz. "Die Unbedenklichkeit hat auch das Umweltamt des Rhein-Kreises bestätigt."

Der Boden wird, so Steinmetz, abgetragen und entsorgt. Höhere Kosten entstünden dadurch nicht. Es bleibe bei der aktuellen Kostenschätzung von 1,4 Millionen Euro. Wie sich die Kosten verteilen, ist zurzeit noch unklar. Die Kreisverwaltung geht von einer 80-prozentigen Förderung durch das Land aus. "Darum werben wir, und das ist unser Ziel", so Steinmetz. Würden Mittel in dieser Höhe aus Düsseldorf fließen (1,120 Millionen Euro), so blieben rund 280 000 Euro übrig. "Wir bitten um eine Mitfinanzierung der Stadt Dormagen", sagt der Sportdezernent. Der Rhein-Kreis hat 900 000 Euro als Ermächtigung, also als grundsätzliche Absicht in ihren Etat eingestellt. "Das ist natürlich kein Hinweis darauf, was wir ausgeben wollen", sagt Steinmetz. Er argumentiert so: Weil etwa ein Drittel der Schülerschaft des Norbert-Gymnasiums aus Dormagen kommt und zwei Drittel aus dem Rhein-Kreis bzw. anderen Städten soll dementsprechend die Rest-Finanzierung aussehen. In dem Fall einer 80-Prozent-Finanzierung des Landes entfielen auf die Stadt gute 93 000 Euro und auf den Kreis rund 187 000 Euro. Nach längerer Diskussion hatte die Stadt 2013 beschlossen, insgesamt 200 000 Euro beizusteuern. Der Rhein-Kreis ist laut Steinmetz in regelmäßigem Austausch mit dem Land, auch ein vorzeitiger Baubeginn sei nicht ausgeschlossen. Zuletzt stellte das Ingenieurbüro Fischer Consult die Pläne für die Anlage vor. Die muss nach der Einigung mit dem Landschaftsbeirat in Richtung Norden verschoben und westlich nahe am Sportinternat angelegt werden, um so die Eingriffe in die Landschaft gering zu halten. Der Sportplatz wird eine vierstreifige, 400 Meter lange Kunststoffbahn erhalten, die auf der Zielgeraden sechs Spuren haben wird. Im Innenbereich wird ein Kunststoff-Fußballplatz angelegt. Darauf werden gleichfalls Linien für Hockeyfelder verzeichnet.

Zuletzt gab es Diskussionen um die Notwendigkeit einer solchen neuen Anlage. Kritiker bezweifelten dies und wiesen auf die neu entstandene Sportanlage in Straberg hin. Die hätte vom NGK mitgenutzt werden sollen. Die Schule führte die Dringlichkeit des Neubaus anstelle des veralteten Sportplatzes an. "Das wird die mit Abstand am meisten genutzte Sportanlage in der Stadt", behauptete Norbertvereins-Vorsitzender Wilhelm Meller.

(NGZ)
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