Dormagen Die neue Orgel wird im Frühjahr 2015 fertig

Dormagen · Etwas länger als erhofft zieht sich die Herstellung des neuen raumfüllenden Instrumentes in der Christuskirche.

 Pfarrer Frank Picht mit einer der 2116 Orgelpfeifen, aus denen die neue Orgel der Dormagener Christuskirche bestehen wird.

Pfarrer Frank Picht mit einer der 2116 Orgelpfeifen, aus denen die neue Orgel der Dormagener Christuskirche bestehen wird.

Foto: Georg Salzburg

Seit ein paar Tagen stehen große - und kleinere - Orgelpfeifen auf der Empore der Christuskirche. Ebenso wie die im hinteren Kirchenraum gelagerten Einzelteile sollen sie einmal die neue Orgel der evangelischen Christuskirche bilden. "Möglichst bald", erklärt Pfarrer Frank Picht. Aber das ist eben leider noch nicht dieses Jahr, sondern Anfang 2015. "Mit dem Aufbau der Orgel, der Ende November beginnt, ist es ja nicht getan. Dann muss das Instrument noch von einer Fachfirma intonisiert werden", erläutert Picht, der mit einer Fertigstellung im Frühjahr 2015, im März, rechnet.

Geplant war die Fertigstellung bereits für September in diesem Jahr, aber für Verzug sorgte auch der Weggang von Kantor Christian Stähr im Januar 2014 nach Pforzheim. Stähr hatte die neue Orgel entscheidend mitkonzipiert und das Projekt geleitet. Gebaut wird die neue Orgel, die 2216 Pfeifen, davon 650 neue, und 41 Register hat von der Orgelbauer-Firma Friedrich Kampherm aus Verl, die Firma Tilman Trefz aus Stuttgart soll den Klang der neuen Orgel einstellen.

Die Kosten betragen rund 360 000 Euro, davon fast eine Viertelmillion aus Spenden, wie Pfarrer Picht erklärt: "Wir haben die Reparaturkosten, die wir in die alte Orgel gesteckt hätten, 100 000 Euro, aus Mitteln der Kirchengemeinde zur Verfügung gestellt, der Rest kommt aus Spenden zusammen." Noch können für einige der 650 neuen Pfeifen Patenschaften von 25 bis 300 Euro übernommen werden. "Dann hat man seine eigene Pfeife", sagt Pfarrer Picht lachend. Wer mehr über den Orgelbau erfahren möchte, kann mit der Christuskirchen-Gemeinde am 19. Oktober in die Orgelwerkstatt Kampherm fahren und auf dem Rückweg aus dem Münsterland in Wuppertal eine Kampherm-Orgel in einer Kirche anhören. Am Mittwoch haben sich der Orgelbauer und der Orgel-Sachverständige mit der neuen Kantorin Christine Marx über die Gestaltungsdetails des Spieltischs verständigt. Der wird im Gegensatz zu früher unten im Kirchenraum stehen, so dass der Kantor nicht hinter der Empore verschwindet. Dort wird die neue Orgel auf die Brüstung gesetzt, so dass sie nicht nur zu sehen ist, sondern, wie Ex-Kantor Stähr erläuterte, auch besonderen Klang entfalten kann: "Die neue Orgel ist genau für diesen Kirchenraum konzipiert worden und wird ihn weiter entwickeln." Bis die neue Orgel erklingt, behilft sich die Gemeinde mit einer Truhenorgel und einem Flügel. "Das funktioniert gut für diese Übergangszeit", sagt Picht.

Unter den Einzelteilen der neuen Orgel, die in der mehr als 50 Jahre alten Christuskirche stehen, befindet sich auch ein Rahmen der alten Orgel. Er wird mit den Kunstwerken, die der Kunstverein Galerie-Werkstatt Bayer Dormagen aus einigen Orgel-Fragmenten gestaltet hat. Diese Werke, auch die aus dem Kinder- und Jugend-Projekt, werden bei der Inbetriebnahme der Orgel in der Christuskirche ausgestellt.

Jetzt nutzt die Gemeinde die Zeit, um das beleuchtungskonzept zu überdenken: "Unter der Empore ist es zu dunkel, da können wir sicher gegensteuern", sagt Picht, der auch an eine Verbesserung der Technik, Mikrophonanlage und Induktionsschleifen für Hörgeschädigte denkt.

(NGZ)
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