Dormagen Elektroautos sollen in Top West tanken können

Dormagen · In Zukunft fahren wir elektrisch – auch im Individualverkehr. Doch wann beginnt diese Zukunft? Noch laufen Elektroautos fast nur in Großversuchen in Metropolen wie Berlin, München oder im Ruhrgebiet. Stefan Mux von Mux und Harf Automobiltechnik im Top West-Gebiet aber glaubt auch in Dormagen an den Durchbruch und will vorne dabei sein, wenn es ernst wird. Seine Ankündigung aus dem Frühjahr, noch dieses Jahr Elektro-Ladestationen zu installieren, steht (die NGZ berichtete).

 Stefan Mux liebt den Fortschritt. Er hat auch Autogas im Angebot, aber der Kraftstoff der Zukunft ist für ihn Strom.

Stefan Mux liebt den Fortschritt. Er hat auch Autogas im Angebot, aber der Kraftstoff der Zukunft ist für ihn Strom.

Foto: L. Berns

In Zukunft fahren wir elektrisch — auch im Individualverkehr. Doch wann beginnt diese Zukunft? Noch laufen Elektroautos fast nur in Großversuchen in Metropolen wie Berlin, München oder im Ruhrgebiet. Stefan Mux von Mux und Harf Automobiltechnik im Top West-Gebiet aber glaubt auch in Dormagen an den Durchbruch und will vorne dabei sein, wenn es ernst wird. Seine Ankündigung aus dem Frühjahr, noch dieses Jahr Elektro-Ladestationen zu installieren, steht (die NGZ berichtete).

"Am liebsten hätte ich die Tankstelle schon vor zwei Monaten hier gehabt", sagt Stefan Mux. Größtes Hindernis auf dem Weg zur ersten Dormagener Elektrotankstelle sind technische Hürden beim Laden der Akkus an den Stationen. Die Hersteller, die in Kürze serienreife Elektrofahrzeuge anbieten wollen — etwa Daimler-Benz mit dem Smart ed, der 2012 zu kaufen sein wird, und BMW mit dem Mini E — haben sich noch nicht auf einheitliche Befüllvorgänge geeinigt.

"Das sind technische Feinheiten. Sobald es einen gemeinsamen Standard fürs Laden gibt, kann unsere Ladestation in 48 Stunden stehen", sagt Stefan Mux voller Tatendrang. Den versprühen nicht alle, mit denen er über eine mögliche Kooperation gesprochen hat. "Die evd ist leider nicht zur Kooperation bereit — für die ist das Thema Elektroauto noch zu weit weg." Andere Stadtwerke, zum Beispiel in Duisburg, seien sehr viel offensiver. "Die suchen fieberhaft Flächen für Ladestationen", weiß Mux, der momentan mit Eon und RWE spricht. "Ich hoffe, dass das noch dieses Jahr was wird."

Sogar an eine Kooperation mit dem US-Unternehmen Tesla denkt Stefan Mux. Tesla zeigt mit seinen Autos, dass der Elektroantrieb auch für Sportwagen taugt — und keineswegs den Fahrspaß bremst. Doch enttäuschende Fahrleistungen sind, zumindest im Stadtverkehr, ohnehin nicht mehr das Problem. "Es hakt noch an den Reichweiten. 100 bis 150 Kilometer sind zu wenig — damit brauchen wir gar nicht erst in die Werbung gehen", sagt Stefan Mux. Der serienreife Smart ed soll zwar 250 Kilometer schaffen mit einer Akku-Ladung. "Aber das muss auch gewährleistet sein, wenn zusätzliche Verbraucher wie Radio und Heckscheibenheizung laufen."

Das Aufladen der Akkus dauert etwa zwei Stunden — "mit ganz normalem Strom von der evd", sagt Mux und lacht. Potenzielle Kunden sind für ihn daher beispielsweise Berufspendler aus Köln: "Wer in Dormagen im Top West arbeitet, kann sein Auto hier abstellen, wo es geladen und gepflegt wird."

(NGZ)
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