Dormagen Die Seele des Seniorentreffs

Dormagen · Bruni Linke leitet seit fünf Jahren den Seniorentreff in der Alten Schule, für deren Erhalt sie kämpft. Auch als Ruheständlerin tritt sie nicht kürzer, wobei das Ehrenamt fast schon zum "Fulltime-Job" geworden ist.

 Bruni Linke ist Hackenbroich und vor allem dem Seniorentreff in der Alten Schule eng verbunden. Einen Umzug des Treffs – wohin auch immer – mag sie sich nicht vorstellen.

Bruni Linke ist Hackenbroich und vor allem dem Seniorentreff in der Alten Schule eng verbunden. Einen Umzug des Treffs – wohin auch immer – mag sie sich nicht vorstellen.

Foto: H. Jazyk

Völliges Neuland betrat Bruni Linke nicht, als sie vor fünf Jahren die Leitung des Seniorentreffs in der Alten Schule übernahm: "Ich habe dort sehr viele Leute wiedergetroffen, die bei uns als Patienten waren", berichtet die langjährige Arzthelferin von Dr. Fransiscus Sulistyo-Winarto von der ersten "Schnupperstunde". Bei der ist es nicht geblieben. Bruni Linke war sofort Feuer und Flamme für die neue Aufgabe, der sie auch im beruflichen Ruhestand treu geblieben ist. "Angeheuert" worden war sie seinerzeit vom mittlerweile verstorbenen Herbert Daniel: Der frühere Vorsitzende des Seniorentreffs lag damals goldrichtig mit seiner Annahme "Mensch, Bruni, das wär' doch was für Dich."

Gemeinsam mit ihrer Kollegin Dagmar Esser schmeißt Bruni Linke seither den Laden und den Begriff "Fulltime-Job" lässt sie durchaus gelten: "Man kann es so sagen." Damit, den Seniorentreff vier Tage in der Woche geöffnet zu halten, ist es natürlich nicht getan. Spätestens alle drei Wochen holen Bruni Linke und Dagmar Esser zum "Rundumschlag" aus und kaufen auf Vorrat ein. Darüber hinaus ist stets auch einiges zu planen, wobei Bruni Linke gern drei Monate im Voraus den Überblick behält. Allzu viel Zeit für Hobbys bleibt der 63-Jährigen folglich nicht: Immerhin gilt es auch das Haus an der Ruhrstraße nebst Garten in Schuss zu halten, wo die Mutter eines Sohnes mit ihrem Mann Toni lebt. Geboren ist die engagierte Ehrenamtlerin im Harz. Nach Hackenbroich, wo sie seit 26 Jahren lebt, hat es sie der Liebe wegen verschlagen. Bei ihrer Arbeit im Seniorentreff können sie und Dagmar Esser auf die Unterstützung vieler anderer bauen: Wäre etwa in der Alten Schule mal ein Anstrich fällig, "dann haben wir ja unsere ,Rentnerband'", verweist sie auf die "Ressourcen", auf die sie bei Bedarf zurückgreifen kann.

Besonders gut ist das Verhältnis zur Katholischen Frauengemeinschaft (kfd) , mit der die Besucher des Seniorentreffs einmal monatlich eine heilige Messe feiern, ehe es dann "in großer Besetzung" zu Kaffee und Kuchen zurück in die Alte Schule geht.

Bruni Linke bleibt wachsam

Am Donnerstag wird übrigens gemeinsam mit der kfd Erntedank gefeiert. Nach der Ungewissheit der vergangenen Monate war natürlich auch Bruni Linke "angenehm überrascht", als Bürgermeister Peter-Olaf Hoffmann vorige Woche ankündigte, ein Abriss der Alten Schule sei vermeidbar: "Er hat sehr nett gesprochen, aber noch nicht zu 100 Prozent konkret gesagt, dass es so ist".

Bruni Linke bleibt wachsam. "Die Leute wollen hier nicht raus, sei es ins Bürgerhaus oder sonst wohin", weiß Bruni Linke, für die ein Umzug schlicht das Ende des Seniorentreffs wäre.

(NGZ)
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