Dreharbeiten in Hackenbroich Dormagenerin stellt „Cobra 11“-Wohnung

Hackenbroich · Ein Hackenbroicher Hochhaus wurde jetzt zur Filmkulisse: Die Helden von „Alarm für Cobra 11“ überwältigten dort einen Geldwäsche-Gangster. Filmemacher hatten eigens für den Dreh ein Wohnzimmer komplett neu eingerichtet.

 Die fiktiven Polizeihauptkommissare Paul Renner (l.) und Semir Gerkhan stürmen eine Wohnung.

Die fiktiven Polizeihauptkommissare Paul Renner (l.) und Semir Gerkhan stürmen eine Wohnung.

Foto: MG RTL D/Guido Engels

„Action“ war am Dienstag im „Adventsbaum-Hochhaus“ an der Wiedstraße in Hackenbroich angesagt: Die Stars der RTL-Serie „Alarm für Cobra 11“ drehten in dem 14-stöckigen Gebäude die Festnahme eines gefährlichen Geldwäsche-Gangsters für eine neue Folge. Teil des spektakulären Einsatzes ist im Film auch ein Kampf zwischen dem Verbrecher und dem Kommissar-Duo Semir Gerkhan alias Erdogan Atalay und Paul Renner alias Daniel Roesner. Rund drei Stunden dauerten die Dreharbeiten im Treppenhaus und in der Wohnung von Marie-Thérèse van Groeningen in der fünften Etage, in der die Helden auf den Gangster treffen. Die Dormagenerin hatte den Filmemachern ihr Wohnzimmer zur Verfügung gestellt.

 Marie-Thérèse van Groeningen in ihrem „falschen“ Wohnzimmer. Nur die Couch, auf der sie sitzt, ist von ihr – den Rest hat das Filmteam mitgebracht.

Marie-Thérèse van Groeningen in ihrem „falschen“ Wohnzimmer. Nur die Couch, auf der sie sitzt, ist von ihr – den Rest hat das Filmteam mitgebracht.

Foto: Christian Kandzorra

Den 25 Quadratmeter großen Raum erkannte van Groeningen am Dienstag nicht mehr wieder: Die Filmemacher hatten ihr Wohnzimmer bereits am Montag komplett neu möbliert und nach Drehbuch in eine Verbrecherwohnung verwandelt. Über das Parkett hatten sie einen neuen Teppich gelegt, darauf neue Schränke aufgebaut und mit Büchern gefüllt, Pflanzen positioniert und neue Gardinen aufgehängt. „Sogar Deko haben sie mitgebracht, alles ist bis ins Detail geplant“, sagte Marie-Thérèse van Groeningen und deutete auf Vasen, Schallplatten, Lampen und Geschirr.

Die Dormagenerin gab zu: „Ich finde das alles unheimlich spannend.“ Noch nie hatte sie etwas mit einer Filmproduktionsfirma zu tun, geschweige denn ihre Wohnung für Dreharbeiten angeboten. „Nur meine Couch und mein Fernseher sind im Wohnzimmer stehengeblieben“, sagte van Groeningen. „Meine anderen Möbel stehen in der Nachbarwohnung.“ Das, was die Filmemacher in ihrem Wohnzimmer geschaffen haben, fand sie indes „sehr gemütlich“. Und die Sessel? „Die sind sehr bequem“, antwortete sie prompt.

Wie die Aktion bei den Nachbarn auf ihrer Etage ankommt? „Gut“, sagte sie kurz vor Start der Arbeiten. „Viele finden das spannend und beobachten genau, was sich hier abspielt.“ Wenn einige Bewohner auch zugunsten der Film-Lkw und der Equipment-Lagerung vor dem Haus auf ihre Parkplätze verzichten mussten, konnten sie die Dreharbeiten „vor ihrer Haustüre“ verfolgen. Tatsächlich rückte das Filmteam der Produktionsfirma „action concept“ aus Hürth bei Köln am Mittag mit einem etwa 40 Mitglieder starken Team an und drehte unter der Regie von Ralph Polinski die Festnahme – mit den Serienstars und Episodendarsteller Timo Jacobs.

"Alarm für Cobra 11" dreht in Grevenbroich
7 Bilder

"Alarm für Cobra 11" dreht in Grevenbroich

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Foto: Dieter Staniek

Zur Handlung: Als die beiden Kommissare den Gangster in seiner Wohnung stellen wollen, treffen sie ihn nicht an. Sie ist spärlich möbliert, außerdem sind nur wenige persönliche Dinge von ihm zu finden. Plötzlich ist von der Tür her ein Geräusch zu hören. Die Helden ziehen ihre Waffen und positionieren sich links und rechts hinter der Wohnzimmertür. Als jemand die Türschwelle übertritt, werden sie von ihrem Gegner angegriffen, können ihn jedoch überwältigen und festnehmen. Die Dormagen-Szene in der neuen Folge, die den Arbeitstitel „Der Klient“ trägt und voraussichtlich im Frühjahr ausgestrahlt wird, kommt also ohne explodierende Autos aus.

 Die Dreharbeiten fanden in diesem Hochhaus statt.

Die Dreharbeiten fanden in diesem Hochhaus statt.

Foto: Christian Kandzorra

Die Stadt an sich ist den Filmemachern übrigens ein Begriff. Das bestätigt auch Magdalena Pelc von der Produktionsfirma: „In Dormagen haben wir bereits mehrmals gedreht.“ Sie begründet das mit der günstigen Lage in der Nähe von Köln und Hürth. „In dem Hochhaus an der Wiedstraße sind wir allerdings zum ersten Mal.“ Die Motiv-Aufnahmeleiterin Jasmin Hachenberg lobt die „freundliche Unterstützung“ der St.-Hubertus-Bruderschaft, die dem Filmteam den Schützenplatz zum Abstellen von Fahrzeugen und Equipment zur Verfügung gestellt hat. „Als Hauptpächter des Platzes haben wir nach der Anfrage sofort zugesagt – warum auch nicht? Zurzeit finden auf dem Festplatz keine Veranstaltungen statt“, sagt Brudermeister Hans-Dieter Schloemer.

Und Marie-Thérèse van Groeningen? Ihr Wohnzimmer wird am Mittwoch wieder so hergerichtet, wie sie es kennt. „Die ,Cobra-11’-Folge werde ich mir später auf jeden Fall anschauen.“

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